Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Amtliche Gutachter: Immobilienpreise ziehen weiter an
Nach Einschätzung der amtlichen Gutachter werden die Immobilienpreise in Deutschland weiter klettern. Zu diesem Schluss kommen die Gutachterausschüsse in einer tiefen Untersuchung des Immobilienmarktes. "Ein Ende des Preisanstiegs oder gar eine Trendumkehr ist derzeit bundesweit nicht erkennbar", sagte die Vorsitzende des Arbeitskreises, Anja Diers. Sie und ihre Kollegen haben eine Million Kaufverträge unter die Lupe genommen. Grund für die anhaltende Preisexplosion vor allem in den Großstädten sind laut den Gutachtern die niedrigen Zinsen sowie der starke Zuzug in die Metropolen.
ENBW-Eigner klagen vor Verfassungsgericht gegen Atom-Nachhaftung
Die höchsten deutsche Richter müssen über eine weitere Klage in Sachen Atomkraft entscheiden. Der Zweckverband Oberschwäbischer Elektrizitätswerke (OEW) reichte Verfassungsbeschwerde gegen das Anfang des Jahres beschlossene sogenannte Nachhaftungsgesetz ein. Über den Zweckverband OEW kontrollieren neun oberschwäbische Landkreise gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg den Stromkonzern ENBW. Das Nachhaftungsgesetz sieht vor, dass die Mehrheitsgesellschafter eines Stromkonzerns schlussendlich für den Abriss der Kernkraftwerke und die Verpackung des strahlenden Mülls gerade stehen müssen.
EU-Gipfel fasst keine Entscheidungen zu Währungsunion und Migration
Der EU-Gipfel Ende der Woche wird keine Entscheidungen zur Reform der europäischen Währungsunion und zur Migrationsfrage treffen. Wie EU-Ratspräsident Donald Tusk in seinem Einladungsbrief an die Staats- und Regierungschefs schrieb, soll über beide Punkte nur "offen" diskutiert werden, um Beschlüsse im kommenden Jahr vorzubereiten. Verabschieden soll das Treffen dagegen Schlussfolgerungen zu Sicherheit und Verteidigung und zu einer sozialen Stärkung Europas. Beraten wird der Gipfel laut Tusk am Donnerstagabend auch über die "Erneuerung" der Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen der Ukraine-Krise.
EU-Gipfel will erst im März Weg für Handelsgespräche mit London ebnen
Die EU verschärft vor ihrem Gipfel Ende der Woche die Gangart gegenüber London beim Brexit. Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen vor März keine Verhandlungen über ein mögliches Handelsabkommen beginnen, wie aus dem jüngsten Entwurf der Brexit-Leitlinien für das Treffen hervorging. Das EU-Parlament zeigte sich seinerseits verärgert über Äußerungen des britischen Brexit-Ministers David Davis, der jüngste Vereinbarungen nicht als rechtsverbindlich sieht. Die Staats- und Regierungschefs würden "zusätzliche Leitlinien im März 2018 annehmen, insbesondere mit Blick auf den Rahmen für die künftigen Beziehungen", heißt es in dem Erklärungsentwurf, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorliegt.
Macron erteilt schnellem Atomausstieg Absage
Anlässlich des Pariser Klimagipfels hat der französische Präsident Emmanuel Macron einem schnellen Atomausstieg erneut eine Absage erteilt. Macron sagte der Zeitung Le Monde, die Verpflichtung zum Klimaschutz lasse es nicht zu, den nationalen Atomstromanteil bis 2025 auf 50 Prozent zu drücken, wie es die Vorgängerregierung geplant hatte. Er bestätigte zwar die geplante Abschaltung des Pannenmeilers Fessenheim an der deutschen Grenze, ein Datum nannte er jedoch nicht. Macron sagte, das deutsche Beispiel zeige, dass der Abschied von der Nuklearenergie eine Abhängigkeit von Kohle oder Erdgas aus dem Ausland nach sich ziehe.
EU-Parlament stimmt Verlängerung des Investitionsprogramms bis Ende 2020 zu
Das Europaparlament hat der Verlängerung und Aufstockung des von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker initiierten Investitionsfonds zugestimmt, zugleich aber deutliche Nachbesserungen gefordert. Dem Beschluss zufolge soll der Fonds nun bis Ende 2020 laufen und Investitionen in Höhe von rund 500 Milliarden Euro anschieben. Ursprünglich hatte der 2015 gegründete Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) eine Laufzeit von drei Jahren, die angeschobenen Investitionen wurden zunächst auf rund 315 Milliarden Euro veranschlagt.
Verfahren gegen französische Front National
Die französische Front National muss sich wegen des Vorwurfs der Scheinbeschäftigung von Mitarbeitern im Europaparlament verantworten. Die Justiz eröffnete ein Verfahren gegen die rechtspopulistische Partei, wie deren Schatzmeister Wallerand de Saint-Just der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag in Paris mitteilte. Wegen der Vorwürfe wird bereits gegen Parteichefin Marine Le Pen und ihren Vater und Parteigründer Jean-Marie Le Pen ermittelt. Die Partei muss sich in dem Fall seit Ende November auch als juristische Person verantworten, wie Saint-Just sagte.
US-Erzeugerpreise steigen robust im November
In den USA hat sich der Preisdruck auf vorgelagerter Ebene gefestigt. Im November stiegen die Erzeugerpreise um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem solchen Anstieg gerechnet. Höhere Ölpreise und eine besser laufende Weltwirtschaft stehen hinter der stärkeren Preisdynamik. Auf Jahressicht legten die Erzeugerpreise im November um 3,1 Prozent zu, die höchste Rate seit fast sechs Jahren. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, kletterten die Erzeugerpreise in der Kernrate - ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie - verglichen mit dem Vormonat um 0,3 Prozent.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/brb
(END) Dow Jones Newswires
December 12, 2017 13:00 ET (18:00 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.