Mainz (ots) - Der Terroranschlag von Berlin: ein Trauma - dem weitere folgten, weil Angehörigen unfassbare Dinge widerfuhren. Kurt Beck sagt dazu etwas, das erschreckt und aufrütteln muss: "Wir waren nicht ausreichend vorbereitet." Beck, seit mehr als vier Jahrzehnten Politiker, fast 20 Jahre Ministerpräsident, hat viel gesehen, etwa Opfer des Flugzeugunglücks von Ramstein 1988. Nun ist er Ombudsmann im Berliner Fall. Er macht klare Ansagen. Die Republik sollte ihm zuhören. Wenn er formuliert, Deutschland "lerne gerade" den Umgang mit Terror, löst auch das Erschrecken aus: Unsere gut sortierte Bundesrepublik, in der alles geregelt ist, von der Kehrwoche bis zum Verfallsdatum von Glühbirnen - nur bedingt abwehrbereit? Obwohl seit Nine Eleven volle eineinhalb Jahrzehnte Zeit war zu lernen? Beck hat auch viel Unterstützung erfahren, von Bürgern, Behörden, Versicherungen, dem Weißen Ring. Dennoch: Noch nie trat so klar zutage, wie viel noch im Argen liegt. Zwar gilt: keine Panik. Aber vielleicht haben wir uns doch zu vieles schöngeredet. Opferentschädigung: Das deutsche Recht tut sich traditionell quälend schwer, Hinterbliebenen von Gewalttaten Geld zuzusprechen. Dilettantismus einzelner Polizeibehörden beim Umgang mit dem Attentäter: eine Verschärfung des Traumas. Und dass Hinterbliebene mangelhafte Zuwendung vonseiten des Staates, in Sonderheit der Kanzlerin, beklagen - auch das ist eine bittere Mahnung und ein Fanal. Alles sollte auf den Prüfstand. Es gilt, Aufgaben zu erfüllen und Dinge zu ändern, im Gedenken an die Toten. Entscheidend sind dabei auch Empathie und Herzensbildung. Die lassen sich freilich nicht verordnen.
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