Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Laut Zypries "reales Risiko" für Teilausfall des Air-Berlin-Kredits
Nach der Niki-Insolvenz stehen die Chancen auf eine komplette Rückzahlung des von der Bundesregierung gewährten Kredits an Air Berlin offenbar nicht gut. "Dass wir den Überbrückungskredit vielleicht nur in Teilen zurückbekommen, ist ein reales Risiko", sagte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries am Donnerstag. Sie glaube dennoch nach wie vor, dass es richtig gewesen sei, den Überbrückungskredit in Höhe von 150 Millionen Euro zu gewähren, erklärte die SPD-Politikerin. "Und ich gehe auch davon aus, dass ein wesentlicher Teil des Kredits zurückgezahlt wird."
Warnstreiks bei Metallindustrie im Südwesten im neuen Jahr
Die Gewerkschaft IG Metall hat für die Metallindustrie in Baden-Württemberg für Anfang Januar Warnstreiks angekündigt. Grund dafür ist für die Gewerkschaft das als unzureichend eingestufte Angebot der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen. "Darauf werden die Beschäftigten ab 8. Januar mit Warnstreiks antworten", sagte IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger nach der zweiten Verhandlung in Ludwigsburg. Die Metallindustrie im Südwesten gilt als Pilotbezirk für ganz Deutschland.
EZB lässt Leitzinsen und Forward Guidance unverändert
Der EZB-Rat hat seine Leitzinsen wie erwartet unverändert gelassen und auch seine Aussagen über die zukünftige Entwicklung von Leitzinsen und Anleihekäufen (Forward Guidance) nicht geändert. Wie die EZB mitteilte, bleiben der Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent und der Satz für Überschusseinlagen von Banken bei minus 0,40 Prozent. Der EZB-Rat erwartet, dass die Leitzinsen für längere Zeit und weit über den Zeithorizont des Nettoerwerbs von Vermögenswerten hinaus auf ihrem aktuellen Niveau bleiben werden.
EZB-Präsident hält an geldpolitischem Ausblick fest
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält trotz des robusten Konjunkturaufschwungs in der Eurozone an ihrem geldpolitischen Ausblick fest. Es sei weiter eine reichliche geldpolitische Stimulierung nötig, sagte Präsident Mario Draghi bei seiner Pressekonferenz im Anschluss an die Ratssitzung. Allerdings seien die jüngsten Daten zur Entwicklung der Inflation "etwas gedämpft" geblieben. Der Rat sei aber zuversichtlich, dass die Inflation mittelfristig steigen werde, fügte Draghi hinzu.
Merkel kritisiert Tusks Vorschläge zur EU-Migrationspolitik
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich in der Debatte um Flüchtlingsquoten gegen EU-Ratspräsident Donald Tusk gestellt. Die durch Tusk für den EU-Gipfel verschickte Beratungsgrundlage sei "noch nicht ausreichend", sagte Merkel am Donnerstag in Brüssel. Der Schutz der Außengrenzen sei zwar wichtig, "aber wir brauchen auch Solidarität nach innen". Eine "selektive Solidarität" in der EU könne es nicht geben. Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Donnerstagabend über die Flüchtlingspolitik. Tusk als Gipfelorganisator hatte verpflichtende Aufnahmequoten für Flüchtlinge in seinem Einladungsschreiben als "höchst spaltend" und "unwirksam" bezeichnet.
Französische Notenbank erhöht Wachstumsprognosen
Die französische Notenbank wird optimistischer für die heimische Wirtschaft. Die Banque de France hob die Prognosen für das Wirtschaftswachstum an. Für dieses Jahr rechnet die Zentralbank mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 1,8 Prozent, 2018 soll es um 1,7 Prozent wachsen. In der Juni-Prognose war die Notenbank noch von 1,3 und 1,5 Prozent ausgegangen. Die französische Wirtschaft hat - begünstigt durch eine starke Erholung der Investitionen - 2017 Fahrt aufgenommen, nachdem Unternehmen und Haushalte sich jahrelang zurückgehalten hatten.
Schweden hebt Renteneintrittsalter von 61 auf 64 Jahre an
Die Schweden sollen in Zukunft erst mit 64 Jahren in Rente gehen können. Das Renteneintrittsalter soll stufenweise von derzeit 61 auf 64 Jahre angehoben werden, wie Sozialministerin Annika Strandhall und Finanzminister Per Bolund am Donnerstag mitteilten. Dadurch sollten Bezüge angehoben und Rentensicherheit gewährleistet werden. Auch die vier Mitte-Rechts-Oppositionsparteien unterzeichneten die über die Tageszeitung Dagens Nyheter verbreitete Erklärung. Die Reform soll bis zum Jahr 2026 umgesetzt werden.
US-Einzelhandel setzt im Vorweihnachtsgeschäft mehr um als erwartet
Das beginnende Weihnachtsgeschäft ist für die US-Einzelhändler besser gelaufen als erwartet. Sie hatten im November 0,8 Prozent mehr Geld in den Kassen als im Vormonat. Insgesamt setzten sie rund 493 Milliarden Dollar um. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens nur mit einem Umsatzanstieg von 0,3 Prozent gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter berichtete, legten die Umsätze ohne den Autosektor um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Ökonomen hatten in dieser Kategorie einen Zuwachs um 0,7 Prozent erwartet.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken stärker als erwartet
In den USA sind in der Woche zum 9. Dezember weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als erwartet gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 11.000 auf 225.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen leichten Rückgang auf 235.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nicht revidiert, er lag bei 236.000.
Markit: US-Wirtschaftssektoren mit unterschiedlichen Richtungen
Die US-Wirtschaft hat im Dezember ein uneinheitliches Bild gezeigt. Der Abschwächung im Dienstleistungssektor stand eine lebhafte Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe gegenüber. Die Stärke in der Industrie reichte jedoch nicht aus, um den vom IHS Markit Institut erhobenen Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft insgesamt voran zu bringen. Er fiel auf 53,0 von 54,5 Punkten im Vormonat und damit auf ein Neunmonatstief. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum.
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December 14, 2017 13:00 ET (18:00 GMT)
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