FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bank kann einen weiteren potenziell milliardenteuren Rechtsstreit zu den Akten legen. Das US-Bezirksgericht in Miami wies eine Milliardenklage des Wertheim Jewish Education Trust gegen die Deutsche Bank und die Credit Suisse mit einem Streitwert von rund 3 Milliarden US-Dollar ab. Das berichtet das Magazin Der Spiegel.
Die Stiftung wollte die Banken zur Herausgabe des Vermögens des Frankfurter Zweigs der Wertheim-Familie zwingen, die vor mehr als hundert Jahren mit dem Verkauf von Nähmaschinen reich geworden war, so der Spiegel.
Der klagende Trust, hinter dem sich jüdische Wohlfahrtsorganisationen verbergen, behauptet, das nach heutiger Rechnung gut 3 Milliarden Dollar große Vermögen sei in den Neunzigerjahren von Konten der Credit Suisse zur Deutschen Bank verschoben worden. Anschließend hätten Mitarbeiter beider Institute das Geld unter sich aufgeteilt.
Das Gericht in Florida hält sich nicht für zuständig. Dass die Kläger fristgerecht bis zum 5. Januar in Berufung gehen, gilt laut Spiegel als unwahrscheinlich.
Die Deutsche Bank lehnte auf Anfrage von Dow Jones Newswires eine Stellungnahme zu der aktuellen Entscheidung ab. In früheren Statements zu Rechtsstreitigkeiten mit Wertheim hatte die Deutsche Bank betont, dass sie die Angelegenheit sehr ernst nimmt. Gleichzeitig machte sie klar, dass sie die Ansprüche für "konstruiert und unbegründet" hält.
Überdies sei man in den USA bereits in verschiedenen Bundesstaaten mit den gleichen zugrundegelegten Vorwürfen verklagt worden. Bisher seien alle Fälle gewonnen, hatte die Bank seinerzeit mitgeteilt.
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December 15, 2017 12:00 ET (17:00 GMT)
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