Vergangenen Freitag geschah etwas, was in den Medien nur eine Randnotiz war. Japan und die EU einigten sich auf ein Freihandelsabkommen.
Laut Theorie gibt es im internationalen Handel nur Gewinner. Im Einzelfall kann das anders aussehen, doch im Durchschnitt gewinnt jeder. Praxis und Theorie können allerdings stark voneinander abweichen. Das war auch ein Thema, welches Donald Trump im Wahlkampf immer wieder ansprach. Er glaubt, dass die USA bei Freihandelsabkommen über den Tisch gezogen wurden.
Damit liegt Trump nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Die USA setzen sich in Verhandlungen für gewöhnlich durch. Es ist zwar nicht so, dass die USA die Bedingungen diktieren können, doch im Normalfall kann das Land einen Großteil seiner Forderungen durchsetzen. Da kann man eigentlich nicht davon reden, dass die USA über den Tisch gezogen werden.
Im Detail sind es vor allem die großen US-Unternehmen, die letztlich die Bedingungen diktieren. Es sind nicht die Politiker. Sie sind - überspitzt formuliert - die Handlanger der Unternehmen. Was die Unternehmen wollen ist aber nicht unbedingt im Interesse des Landes und der Bevölkerung. Man kann es also auch so sagen: die USA lassen sich in solchen Verhandlungen von ihren eigenen Unternehmen über den Tisch ziehen.
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