Düsseldorf (ots) - Wie oft hatte die Regierung es bereits vor dem 19. Dezember 2016 gesagt, dass Deutschland im Fadenkreuz des islamistischen Terrorismus stehe und ein Anschlag nicht ausgeschlossen werden könne? Zehn Mal? Hundert Mal? Tausend Mal? Jedenfalls einmal zu wenig, um sich selbst in allen Aspekten darauf vorzubereiten, was dann zu tun sein würde. Ausgerechnet die Opfer waren vergessen worden. Erst danach haben die Behörden die vielen Fehler analysiert. Erst nach einem Jahr hat sich der Bundestag für bessere Opferentschädigung ausgesprochen. Und erst ein Jahr danach lädt die Kanzlerin die Opfer zum Gespräch. Effizienz ist Merkels Ding. Handeln nach Analyse von Verantwortlichkeiten. Trauerfeier besucht - abgehakt; Kontakt mit den Angehörigen - Behördenaufgabe; Gespräch mit den Opfern - vom Präsidenten erledigt. Ihr Treffen mit den Opfern kam fast ein Jahr zu spät und erst nach einem bewegenden Brief der enttäuschten Angehörigen von zwölf Todesopfer. Dem staatlichen Behördenversagen muss somit ein Empathie-Ausfall hinzugefügt werden.
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