NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street geht es am Donnerstagmittag (Ortszeit) zwar leicht nach oben, von einer Jahresendrally kann aber keine Rede sein. Der lust- und impulslose Handel der vergangenen Tage setzt sich fort. Etwas gestützt wird der Markt von den aktuell auf einem Zweieinhalbjahreshoch liegenden Ölpreisen. Entsprechend steigen im Sektor Southwestern Energy um 5,6 Prozent und Chesapeake Energy um 3,6 Prozent. Auch Technologiewerte präsentieren sich nach ihrer jüngsten Schwäche nun leicht erholt. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,2 Prozent auf 24.810 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um jeweils 0,1 Prozent zu.
Daten ohne Impulse
Neue Konjunkturdaten bewegen die Märkte nicht. In der Vorwoche stagnierte die Zahl der US-Bürger, die erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt haben. Die Markterwartung hatte einen leichten Rückgang in Aussicht gestellt. Händler sprechen aber von Daten, die im Großen und Ganzen im Rahmen der Schätzungen ausgefallen seien. Der Einkaufsmanagerindex aus dem Großraum Chicago für Dezember fiel überraschend stark aus, doch auch er verfehlte bislang seine Wirkung auf den Aktienmarkt.
Mehr Bewegung als zuletzt der Aktienmarkt zeigen Devisen- und Rentenmarkt. Händler sehen dabei einen Zusammenhang. Der US-Dollar gibt erneut auf breiter Front nach. Besonders deutlich wertet der Greenback gegen Pfund, Euro und australischen Dollar ab, nachdem die Renditen am US-Rentenmarkt stark gesunken sind. So klettert der Euro auf 1,1948 Dollar nach Wechselkursen um 1,1896 am Vorabend.
Dollar und Renten in Bewegung
Als einer der Hauptgründe verweisen Devisenhändler auf die stark gesunkenen US-Renditen am Rentenmarkt. "Ich denke, einer der Hauptgründe für die Dollarschwäche liegt im scharfen Rückgang der US-Renditen begründet. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ist am Mittwoch um 7 Basispunkte gefallen. Damit wurden rund 50 Prozent des Renditeanstiegs von Mitte Dezember wieder wettgemacht. (...)", sagt Chefmarktstratege Hussein Sayed von FXTM. Ein fallendes Zins- und Renditeniveau wirkt in der Regel stets als Belastung für eine Währung, weil Gelder in Währungsräume mit höheren Zinsen umgeleitet werden. Am Vortag hatte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen den höchsten Tagesverlust seit über drei Monaten verzeichnet.
Damit vollzieht sich am US-Anleihemarkt ein Umdenken, denn in der vergangenen Woche hatten Anleger US-Renten noch verkauft, weil sie auf eine schnelle Verabschiedung der US-Steuerreform mit steigender Inflation gesetzt hatten. Eine solche hätte die US-Notenbank zu einer mit schnelleverstärkten Straffung der Geldpolitik r anziehenden Leitzinsen gezwungen. Solche Überlegungen belasten in der Regel den Rentenmarkt und sorgen für steigende Renditen und in der Folge auch für eine Aufwertung der Währung. Analysten glauben jedoch, dass der Ausverkauf am Rentenmarkt übertrieben ausgefallen sei und erklären damit die Rückbesinnung auf Anleihen. Aktuell erholen sich die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen etwas und legen um 2 Basispunkte auf 2,42 Prozent zu.
Der schwache Dollar stützt derweil den Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 0,6 Prozent auf 1.295 Dollar und bewegt sich damit weiter auf einem Einmonatshoch.
Am Ölmarkt stagnieren die Preise auf dem erhöhten Niveau. Die US-Rohöllagerbestände sind deutlicher als erwartet gesunken, stützten den Preis aber zunächst nicht. Bereits die API-Daten vom Vorabend hatten entsprechendes signalisiert. Allerdings sind die Benzinbestände gestiegen. Ein knapperes Angebot hatte die Preise am Ölmarkt bereits in den zurückliegenden Tagen deutlich anziehen lassen. Gleich zwei wichtige Ölpumpleitungen in Schottland und Libyen befinden sich derzeit außerplanmäßig außer Betrieb. US-Leichtöl der Sorte WTI gibt 0,2 Prozent ab auf 59,53 Dollar je Fass, europäisches Referenzöl der Sorte Brent verliert 0,1 Prozent auf 66,35 Dollar.
Unternehmensmeldungen sind derweil rar. J.B. Hunt Transport Services fallen um 1,7 Prozent. Die Spedition verschreckt mit einem Gewinn- und Erlösausblick auf das vierte Quartal unter Markterwartung. Digirad schnellen um knapp 18 Prozent in die Höhe. Der in der Gesundheitsfürsorge tätige Konzern hatte den Verkauf seiner MDSS-Sparte an Philips North America für 8 Millionen Dollar bekannt gegeben. Die Titel von Patterson liegen trotz eines positiven Analystenkommentars von Northcoast 0,7 Prozent im Minus. Die Experten haben ihre Kaufempfehlung für den Dentalausrüster bekräftigt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 24.810,45 0,15 36,15 25,54 S&P-500 2.683,98 0,05 1,36 19,88 Nasdaq-Comp. 6.945,91 0,09 6,58 29,03 Nasdaq-100 6.442,12 0,11 6,96 32,46 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,91 1,6 1,90 70,9 5 Jahre 2,23 3,4 2,19 30,2 7 Jahre 2,35 1,9 2,33 10,2 10 Jahre 2,43 2,0 2,41 -1,5 30 Jahre 2,76 1,4 2,75 -30,7 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.35 Uhr Mi,18.19 Uhr % YTD EUR/USD 1,1948 +0,13% 1,1933 1,1899 +13,6% EUR/JPY 134,85 +0,22% 134,55 134,82 +9,7% EUR/CHF 1,1697 -0,18% 1,1717 1,1745 +9,2% EUR/GBP 0,8888 +0,11% 0,8878 1,1263 +4,3% USD/JPY 112,86 +0,09% 112,75 113,31 -3,5% GBP/USD 1,3443 +0,07% 1,3433 1,3402 +9,0% Bitcoin BTC/USD 14.373,30 -6,78% 14.454,00 12.616,40 1.405,54 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,53 59,64 -0,2% -0,11 +4,6% Brent/ICE 66,35 66,44 -0,1% -0,09 +13,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.294,62 1.287,09 +0,6% +7,54 +12,4% Silber (Spot) 16,86 16,69 +1,0% +0,17 +5,8% Platin (Spot) 924,80 920,50 +0,5% +4,30 +2,4% Kupfer-Future 3,28 3,26 +0,6% +0,02 +30,4% ===
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December 28, 2017 11:39 ET (16:39 GMT)
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