Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Juncker, Oettinger und Gabriel wollen mehr deutsches Geld für Europa
Die EU-Spitze um Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) haben für mehr Geld aus Deutschland für den EU-Haushalt plädiert. Bei einer hochrangigen Europakonferenz in Brüssel begründeten sie - unterstützt von EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger (CDU) - ihre Forderung damit, dass die Aufgaben für das Staatenbündnis immer umfangreicher würden.
EZB: Eurosystem erhöht Wertpapierbestände wieder
Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Wertpapierbestände in der Woche zum 5. Januar 2018 wieder gesteigert, nachdem die Bestände in der letzten Woche des Jahres 2017 gesunken waren. Wegen des von 60 auf 30 Milliarden Euro halbierten Monatsvolumens der Ankäufe und des verkürzten Ankaufzeitraums erreichte das Wochenvolumen jedoch nicht mehr das 2017 verzeichnete Niveau.
Union und SPD wollen Klimaziel für 2020 laut Bericht aufgeben
Union und SPD wollen bei einer erneuten großen Koalition laut einem Bericht das bisherige Klimaschutzziel der Regierung für 2020 aufgeben. Das Ziel von 40 Prozent CO2-Reduktion verglichen mit 1990 werde auf "Anfang der 2020er Jahre" verschoben, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf ein Ergebnispapier der entsprechenden Arbeitsgruppe bei den Sondierungsgesprächen von CDU, CSU und SPD. "Das kurzfristige Ziel für 2020 wird aus heutiger Sicht nicht mehr erreicht werden", heißt es laut den Angaben in dem Papier.
IG Metall will Warnstreiks ausweiten
Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie will die IG Metall in den kommenden Tagen ihre Warnstreiks ausweiten. Die Gewerkschaft kündigte für die beiden wichtigen Bezirke Baden-Württemberg und Niedersachsen/Sachsen-Anhalt eine größere Welle von Arbeitsniederlegungen an. "Wir erwarten ein deutliches Entgegenkommen der Arbeitgeber, vor allem in Fragen der Arbeitszeit, aber auch beim Entgelt", verlangte der IG-Metall-Chef von Niedersachsen, Thorsten Gröger.
Beim teuren BER schiebt Bundesregierung den Aufsichtsrat vor
Die Bundesregierung hat noch keine eigene Meinung zu der erneuten Kostenexplosion auf dem geplanten Großflughafen BER. Ein Sprecher des zuständigen Bundesverkehrsministeriums verwies am Montag in Berlin lediglich auf ältere Äußerungen des BER-Aufsichtsrates, wonach der Finanzierungsbedarf "so schnell wie möglich" ermittelt werden soll. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge benötigt das Projekt frisches Geld in Höhe von rund 1 Milliarde Euro. Woher die Mittel kommen sollen, ist völlig unklar.
IW warnt Sondierer vor sozialpolitischen Prestigeprojekten
Die Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) haben vor dem Hintergrund der laufenden Sondierungsverhandlungen für eine erneute große Koalition vor in ihren Augen zu teuren Sozialprojekten gewarnt. Angesichts der unterschiedlichen sozialpolitischen Ideen von Union und SPD drohe bei den Sondierungen ein teures "von allem etwas", erklärte das arbeitgebernahe Institut. Das wäre jedoch "die denkbar ungünstigste Variante", denn für die hohen Kosten müssten insbesondere jüngere Beitrags- und Steuerzahler einstehen, warnten die Forscher.
Hochwasserwelle des Rheins bewegt sich durch Köln weiter stromabwärts
Der Höhepunkt der Hochwasserwelle auf dem Rhein hat am Montag Köln erreicht und bewegt sich weiter stromabwärts. Nach Angaben der Behörden erreichte der Pegel in der Domstadt gegen Mittag die Marke von 8,77 Metern und lag damit im Bereich des vorhergesagten Höchststands. Düsseldorf sollte der Scheitelpunkt in der Nacht zu Dienstag passieren, bedrohliche Überschwemmungen drohten auch weiterhin nicht.
Rumäniens Zentralbank erhöht Leitzins
Rumäniens Zentralbank hat ihren Leitzins erstmals seit neun Jahren angehoben. Wie sie am Montag mitteilte, steigt der geldpolitische Schlüsselsatz auf 2,00 von 1,75 Prozent, wo er seit 2015 gelegen hatte. Auch die Sätze für Überschusseinlagen und Notkredite wurden um je 25 Basispunkte anhoben. Volkswirte hatten für Anfang des Jahres eine Zinserhöhung erwartet, allerdings nicht gleich für Januar.
May ernennt neuen Tory-Vorsitzenden und Minister ohne Geschäftsbereich
Vor einer erwarteten Kabinettsumbildung hat die britische Premierministerin Theresa May am Montag einen neuen Vorsitzenden ihrer Konservativen Partei ernannt. Der stellvertretende Einwanderungsminister Brandon Lewis wurde zum Nachfolger von Patrick McLoughlin berufen, wie ihr Büro mitteilte. Lewis bekleidet zudem wie zuvor schon McLoughlin das Amt eines Ministers ohne Geschäftsbereich.
Behörden: 2017 teuerstes Katastrophenjahr in der US-Geschichte
2017 war das teuerste Katastrophenjahr in der US-Geschichte. Durch eine Reihe von Stürmen und Bränden hätten sich Schäden in Höhe von 306 Milliarden Dollar (254 Milliarden Euro) angehäuft, teilte die Nationale Meeres- und Atmosphärenbehörde (NOAA) am Montag mit.
Besuch des iranischen Außenministers in Europa offen
Die Vorbereitungen für einen offiziellen Besuch des iranischen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif in Europa befinden sich offenbar noch ganz am Anfang. Zunächst müsse sich die europäische Seite klarwerden, wann und wo sie Sarif treffen wolle, erst dann könne eine Einladung ausgesprochen werden, sagte ein Außenamtssprecher am Montag in Berlin. Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel hatte zuvor den Eindruck erweckt, ein Besuch des Iraners stehe unmittelbar bevor. Das Außenamt bestätigte, dass der ehemalige Oberste Richter des Irans, Mahmud Haschemi Schahrudi, in einem Krankenhaus in Hannover behandelt wird.
Iran warnt vor Ausstieg der USA aus Atomabkommen
Der Iran hat vor einem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen gewarnt. Vize-Außenminister Abbas Araktschi sagte am Montag laut der amtlichen Nachrichtenagentur Irna, die internationale Gemeinschaft müsse "sich auf einen möglichen Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen in wenigen Tagen vorbereiten". Der Iran sei "für alle Szenarien" bereit, sagte Araktschi, der zu den Chefunterhändlern Teherans bei den Atomgesprächen gehört hatte.
Dutzende Tote bei Luftangriffen und Explosion in syrischer Provinz Idlib
In der syrischen Rebellenhochburg Idlib eskaliert die Gewalt: Bei Luftangriffen der syrischen Regierungstruppen wurden am Sonntag laut Aktivisten mindestens 21 Zivilisten getötet, während eine Explosion in einem Stützpunkt kaukasischer Dschihadisten in der Provinzhauptstadt Idlib 34 Menschen in den Tod riss. In der Nähe von Damaskus durchbrach die Armee derweil einen Belagerungsring der Rebellen um eine Militärbasis.
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January 08, 2018 13:00 ET (18:00 GMT)
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