Mainz (ots) - Da trifft sich halb Hollywood, um künstlerische Leistungen in Film und Fernsehen zu würdigen (darunter diesmal sogar den deutschen Regisseur Fatih Akin) - und wieder reden alle nur von Kleidern. Also doch alles nur Oberfläche bei den Golden Globes? Jein. Natürlich war die schwarze Kleidung, in der die Mehrheit der Promis erschien, explizit als Absage an das Schaulaufen gedacht, an das Reduzieren von vor allem Schauspielerinnen auf Schönheit und Glamour. Es wäre auch geschmacklos gewesen, wenn die Filmbranche angesichts von Weinstein-Skandal und Sexismus-Debatte einfach zum "showbusiness as usual" zurückgekehrt wäre. Gleichzeitig ist der "schwarze Teppich" erst mal nicht mehr als Symbolik. Sich darauf zu beschränken, ist unzureichend - und sogar gefährlich. Dass die MeToo-Kampagne eine solche Gewalt entfalten konnte, hat zwar zum Teil auch mit Symbolik zu tun - mit der symbolisch gezeigten Anteilnahme und Empörung von Millionen Menschen, besonders in sozialen Medien. Aber jetzt muss sie sich zwingend davon lösen. Damit sich wirklich konkret etwas ändert. Und weil die Empörungsspirale sonst zu überhitzen droht - teils tut sie es bereits. Was Hollywood und die Gesellschaft brauchen, ist kein digitaler Pranger - sondern konkrete Beratungs- und Hilfsangebote für Missbrauchsopfer, auch zum Gang vor Gericht, schärfere Belästigungsklauseln in Unternehmen und langfristig eine veränderte Führungsriege. Dass das die Ziele der Initiative "Time's Up" (Die Zeit ist um) sind, die zum "schwarzen Teppich" aufgerufen hatte, ist daher die eigentliche gute Nachricht dieser Globes-Gala.
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