Wie in den guten alten Zeiten vor der Finanzkrise zeigt sich die Weltwirtschaft von ihrer freundlichen Seite. Weltweit steigende Umsätze und Unternehmensgewinne sind Balsam für die fundamentale Aktienseite. Doch schürt diese Entwicklung ebenso Bedenken vor einem markanten Inflationsanstieg, der zuletzt auch noch von höheren Rohstoffpreisen gespeist wurde. In der Folge mussten jüngst Renditesteigerungen an den Anleihemärkten in Kauf genommen werden. Große US-Investoren rufen nach mehr als drei Jahrzehnten Renten-Hausse sogar den Beginn des Bärenmarkts aus. Nähert sich die große Alternativlosigkeit von Aktien gegenüber Zinspapieren also ihrem Ende?
Fundamentalhausse bei Aktien
Die Schwellenländer setzen ihre industrie- und technologiefreundliche Konjunkturerholung mit weniger üppigen, dafür jedoch nachhaltig robusten Wachstumsraten fort. Die US-Wirtschaft kommt neben ihrem Digitalisierungs-Aufschwung zusätzlich in den Genuss von Unternehmenssteuersenkungen, die das Gewinnwachstum und die Investitionsbereitschaft erhöhen. Von dieser weltkonjunkturellen Beschleunigung profitiert zugleich die Eurozone. Die verbesserte Standortqualität in den USA kommt über ihre Auslandstöchter natürlich deutschen Exportfirmen zugute. Immerhin, auch die freizügige Geldpolitik der EZB hat nach Jahren der wirtschaftlichen Enttäuschung endlich Nachholeffekte ausgelöst. Insgesamt untermauern die vom Finanzdatenanbieter Sentix ermittelten Konjunkturerwartungen dieses positive Konjunkturbild.
Der Einkaufsmanagerindex für das globale Verarbeitende Gewerbe, der den höchsten Stand seit Frühjahr 2011 erreicht hat und sich eindeutig im Expansion anzeigenden Bereich befindet, stützt nicht zuletzt das weltweite Gewinnwachstum. Die Aktien-Euphorie gewinnt fundamental deutlich an Breite.
Bislang galt die in Stein gemeißelte Alternativlosigkeit von Aktien
Bislang fehlte Aktien angesichts grundsätzlich niedriger Anleiherenditen, die nach Inflation sogar negativ sind, die attraktive Anlagealternative. Sicherlich ist das Bewertungsniveau von z.B. US-Aktien aktuell nicht günstig. Im relativen Bewertungsvergleich mit US-Staatsanleihen gemäß Kurs-Gewinn-Verhältnis entspannt sich diese absolute Feststellung relativ jedoch eindeutig.
Bei Analyse des Shiller-KGV - eine längerfristige, strukturelle Bewertungsbetrachtung auf Basis der inflationsbereinigten Gewinne der vergangenen zehn Jahre - liegt die absolut sportliche Bewertung des US-Aktienmarkts (S&P 500) noch weit entfernt von ihrem Höchstwert zur Zeit der Dotcom-Blase. Mit steigendem Gewinnwachstum u.a. im Zuge der US-Unternehmenssteuersenkungen sind sogar Entspannungseffekte zu erwarten.
Den vollständigen Artikel lesen ...