(neu: weitere Aussagen)
DETROIT (dpa-AFX) - Die deutschen Autobauer wollen sich die Stimmung im wichtigen US-Geschäft auch von wachsenden politischen Risiken und einem etwas schlechteren Absatztrend nicht vermiesen lassen. Auf die Kunden könnten aber Preiserhöhungen zukommen, sollten die Gespräche um die Zukunft des Freihandelsabkommens Nafta keinen Erfolg haben.
Nach Einschätzung des Branchenverbands VDA können VW
"Da die deutschen Hersteller ihre Modelloffensive fortsetzen, erwarte ich, dass wir unseren Marktanteil auch im Jahr 2018 weiter steigern können", meinte der VDA-Chef. Die Verkäufe hätten 2017 in der Summe um etwa ein Prozent auf 1,35 Millionen Neuwagen zugelegt. Bei noch spärlich abgesetzten E-Autos komme man in den USA auf 16 Prozent.
Die Konjunkturaussichten seien nach wie vor gut, sagte Wissmann. Insgesamt dürfte sich das US-Autogeschäft jedoch etwas abkühlen. Dies nehmen auch amerikanische Branchenexperten an. 2018 werden in den USA voraussichtlich insgesamt knapp 17 Millionen Wagen verkauft, schätzt der VDA. Im vergangenen Jahr waren es noch etwa 17,1 Millionen.
Mit Blick auf ein mögliches Ende der Freihandelszone Nafta zwischen den USA, Mexiko und Kanada, die den Autobauern günstigen Handel mit Amerika erlaubt, warnte Wissmann: "Lassen sie uns diese Kette nicht durchtrennen." Alles andere wäre aus Sicht der USA ein "Eigentor". Höhere Ausgaben für Zölle dürften Autos für die Kunden verteuern.
VW setzt auf eine Erholung seines lange schwierigen US-Geschäfts.
"Hier legen wir den Grundstein, um Volkswagen
Eine zentrale Rolle bei der Aufholjagd soll der neue Jetta spielen - seit 1979 weltweit über 17,5 Millionen Mal gebaut und das gefragteste VW-Modell in den USA. Danach stünden dann wieder die SUVs an.
Im vergangenen Jahr hatte die Marke rund um Jetta, Passat und Tiguan den Absatz in den Vereinigten Staaten um 5,2 Prozent auf 340 000 Autos gesteigert. Im Dezember jedoch sank die Zahl der Auslieferungen um 18,7 Prozent auf rund 30 300 Wagen. Weltweit lieferte die Kernmarke 2017 mehr Autos aus als je zuvor: 6,23 Millionen Stück wurden an die Kunden übergeben - 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Man arbeite zudem "hart" an einer Wiedergutmachung der Abgasaffäre, versprach Diess. In den USA war der Skandal mit Millionen von manipulierten Dieselmotoren im September 2015 aufgeflogen.
Die Marke VW Pkw profitiert weiter vom starken Geschäft in China - dort wurden im vorigen Jahr 3,18 Millionen Autos ausgeliefert (plus 5,9 Prozent). Schlechter lief es in Deutschland. Zwar konnte VW im Dezember die Zahlen um 8,4 Prozent auf 42 000 Autos steigern. Im Gesamtjahr aber gab es einen Rückgang um 4,7 Prozent auf 531 600.
BMW will in diesem Jahr die Kehrtwende auf dem US-Markt schaffen. "Wir rechnen mit einem leichten Absatzplus", sagte Finanzchef Nicolas Peter in Detroit. Angepeilt werde ein Anstieg von bis zu 5 Prozent. Zuletzt hatte der Konzern 2015 ein Plus in den USA vorweisen können. Schwung geben sollen neue Modelle wie der X2 und der X4, im November war die Produktion des X3 angelaufen. Bisher werden diese Wagen im US-Werk in Spartanburg gebaut, das aber an Kapazitätsgrenzen stößt und nicht genug der beliebten SUVs für den Weltmarkt herstellen kann.
Daimler-Chef Dieter Zetsche rechnet mit einem weiter positiven Verlauf bei den weltweiten Autoverkäufen. Er geht davon aus, dass Mercedes-Benz die derzeitige Entwicklung fortsetzen könne. 2017 hatte Daimler mit seinen Marken Mercedes-Benz und Smart global 2,42 Millionen Autos abgesetzt, knapp 9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Trotz nur schleppender Fortschritte bei der Emissionsreduktion des Klimagases Kohlendioxid wollen die Stuttgarter weiter die Vorgaben der EU erfüllen. "Wir wollen den Regeln 2021 entsprechen", sagte Zetsche in Detroit. Er könne jedoch nicht ausschließen, dass man die Ziele nicht erreiche. In diesem Fall würden Milliardenstrafen drohen./jap/DP/he
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AXC0251 2018-01-15/20:58