FRANKFURT (Dow Jones)--Die Belegschaftsaktionäre der Siemens AG wollen Vorstandschef Joe Kaeser und Vorstandsmitglied Kim Davies auf der Hauptversammlung am 31. Januar nicht entlasten. Der Verein von Belegschaftsaktionären in der Siemens AG e.V. bewertet den Personalabbau und die beabsichtigten Werkschließungen im Bereich Power and Gas als "grundsätzlich falsch", wie es in dem Hauptversammlungs-Antrag des Vereins heißt, der auf der Siemens-Webseite veröffentlicht wurde.
"Die Belegschaftaktionäre in der Siemens AG vermissen unternehmerischen Weitblick, aber auch die ruhige Hand", heißt es weiter. Eine "unverständliche Überreaktion" sei beispielsweise die beabsichtigte Schließung des Werkes in Görlitz. Sie sei weder betriebswirtschaftlich noch soziokulturell nachvollziehbar. Die Welt am Sonntag hatte zuerst über den Antrag des Vereins berichtet.
Außerdem fordert der Verein den Konzern dazu auf, die Dividende nicht zu erhöhen. Stattdessen seien Investitionen erforderlich, um eine "umweltverträgliche, versorgungssichere und wirtschaftliche Energieversorgung auch künftig maßgebend gestalten" zu können.
Laut Welt am Sonntag vertritt der Verein der Belegschaftsaktionäre jährlich etwa 0,3 Prozent des auf der Hauptversammlung anwesenden Kapitals. Von den insgesamt 690.000 Aktionären gehören rund 165.000 der Belegschaft an, also knapp ein Viertel. Ihr Kapitalanteil beträgt allerdings nur 3 bis 5 Prozent. Daneben gibt es deutlich mächtigere Aktionäre, etwa die Familie Siemens, den US-Finanzinvestor Blackrock sowie den Staat Katar.
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January 21, 2018 09:15 ET (14:15 GMT)
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