Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bundesbank attestiert der deutschen Wirtschaft ein "ausgesprochen hohes konjunkturelles Grundtempo". Im letzten Quartal 2017 könnte die Wachstumsrate allerdings im Vergleich zu den Sommermonaten leicht niedriger ausgefallen sein, wobei die im Oktober durch zwei Brückentage vorübergehend gedämpfte wirtschaftliche Aktivität eine Rolle gespielt habe, erklärt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für Januar. Der in der Grundtendenz starke und breit abgestützte konjunkturelle Aufschwung in Deutschland wird dadurch aber nicht beeinträchtigt.
Die Auftragslage in der Industrie und das Arbeitsmarktumfeld seien ebenso ausgezeichnet wie die Stimmung der Unternehmen und Konsumenten. Den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zufolge hat sich das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2017 um 2,2 Prozent (kalenderbereinigt 2,5 Prozent) erhöht. Im Jahr 2016 war das BIP um 1,9 Prozent gewachsen.
Ausschlaggebend dafür sei vor allem eine merkliche Belebung der Weltkonjunktur gewesen, heiß es von der Bundesbank, die die Exporttätigkeit deutscher Industrieunternehmen auf breiter Basis florieren habe lassen. In der Folge sei die Auslastung der industriellen Kapazitäten erheblich gestiegen und die Unternehmen investierten verstärkt in neue Ausrüstungen.
Für zusätzliche Konjunkturimpulse hätten vor allem in der ersten Jahreshälfte die Bauinvestitionen gesorgt. Allerdings sei das Baugewerbe im weiteren Jahresverlauf wohl zunehmend an Kapazitätsgrenzen gestoßen. Nicht zuletzt sei der private Verbrauch angesichts der vorteilhaften Beschäftigungs- und Einkommensaussichten im Jahr 2017 ein wichtiger Pfeiler des starken und breit angelegten konjunkturellen Aufschwungs geblieben.
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January 22, 2018 06:00 ET (11:00 GMT)
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