Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Fortum-Chef Pekka Lundmark hat nach dem Einstieg bei dem Düsseldorfer Energieversorger Uniper nicht vor, die Kohlekraftwerke des Konzerns zu verkaufen. "Wir werden nicht in der Position sein, Kohlekraftwerke zu verkaufen", sagte Lundmark in Berlin auf der Energietagung des Handelsblattes. Das Unternehmen werde trotz des Einstiegs weiter vom Uniper-Management geführt. "Das ist deren Geschäft", ergänzte Lundmark.
Er habe aber keine Angst vor einem von der Regierung verordneten Kohleausstieg. "Wir haben unsere Berechnungen gemacht. Der Anteil der Kohle bei Uniper liegt bei nur 30 Prozent", meinte der Fortum-CEO.
Er schloss aus, demnächst weitere Anteile des Unternehmens an der Börse und von den aktivistischen Investmentfonds Elliott und Knight Vinke nachzukaufen. "Wir haben keinen Kontakt zu anderen Aktionären. Wir brauchen nicht mehr Anteile", sagte Lundmark. Der Versorger aus dem hohen Norden übernimmt Eons verbliebenen Anteil an der Kraftwerkstochter von 47 Prozent für knapp 4 Milliarden Euro. Das ist laut dem Fortum-Chef auch die Höhe der Reserven, die er im Tresor habe.
Weil er sich mehr als 30 Prozent einverleiben wollten, musste allen Aktionären das Angebot von 22 Euro je Papier vorgelegt werden. Doch bisher ignorieren die Anteilseigner die Offerte, weil der Kurs viel höher liegt. Am 7. Februar wird Fortum veröffentlichen, wie viele Anteilseigner ihre Aktien angedient haben.
Nach Lundmarks Worten hat sich das Verhältnis zu seinem Gegenüber bei Uniper, Klaus Schäfer etwas aufgehellt. "Es gibt jetzt eine Kommunikationslinie", berichtete der Manager. Es komme jetzt darauf an, die Grundlagen für die Kooperation zu legen. Schäfer und seine Mannschaft haben "einen exzellenten Job gemacht". Auf die Frage, ob er mit ihm als Chef weiterarbeiten wolle, antwortete Lundmark ausweichend. "Wir haben derzeit keine Meinung dazu", meinte er.
Schäfer hatte den Einstieg über Monate scharf bekämpft und als feindlichen Vorstoß abgelehnt. Er befürchtete, dass Fortum den eigenen Konzern in Wahrheit zerschlagen wolle. Lundmark hat den 13.000 Beschäftigten hingegen eine Stellengarantie ausgesprochen.
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January 23, 2018 09:50 ET (14:50 GMT)
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