Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Union und SPD wollen Koalitionsgespräche bis 4. Februar abschließen
Die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD sollen bis Anfang Februar zu einem Abschluss kommen. Wie der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer (CDU), in Berlin nach der Auftaktrunde ankündigte, sollen die eingesetzten 18 Arbeitsgruppen bis Freitag in einer Woche Ergebnisse liefern. Eine Klausur am darauffolgenden Wochenende wird nach den Planungen der drei Parteien dann in die Abschlussberatungen gehen und soll am Sonntag, den 4. Februar, mit einem Koalitionsvertrag abschließen.
Haushälter warnen vor deutlich höheren Kosten der großen Koalition
Die Haushaltspolitiker der Unions-Fraktion haben angesichts der Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD vor einer bis zu 100 Milliarden Euro großen Finanzierungslücke bei einer Umsetzung der Sondierungsvereinbarung der drei Parteien gewarnt. "Die im Sondierungspapier ausgewiesenen Zahlen in Höhe von rund 46 Milliarden Euro sind nur die halbe Wahrheit der Kosten", heißt es in einer Aufstellung der Haushaltspolitiker, in die Dow Jones Newswires Einblick hatte.
GroKo-Gegner müssen sich mit SPD-Eintritt sputen
Die Gegner einer großen Koalition müssen in den nächsten Tagen in die SPD eintreten, um noch im Mitgliederentscheid der Partei über den Koalitionsvertrag abstimmen zu können. Der Parteivorstand wird am kommenden Montag einen Stichtag für den Parteieintritt festlegen, wie ein SPD-Sprecher ankündigte.
IG Metall will bis Samstag weiter verhandeln
Im Tarifkonflikt in der deutschen Metall- und Elektroindustrie ist eine Eskalation vorerst abgewendet. Der Vorstand der IG Metall beschloss am Freitag in Frankfurt, die Verhandlungen mit den Arbeitgebern bis Samstagmittag fortzusetzen. Liegt dann kein Ergebnis vor, sollen noch am gleichen Tag 24-stündige Warnstreiks beginnen. Zudem seien Urabstimmungen über unbefristete Arbeitsniederlegungen geplant.
Deutsche Bahn: Stuttgart 21 wird nochmals teurer
Das Prestigeprojekt der Deutschen Bahn, Stuttgart 21, wird nochmals teurer. Wie der Staatskonzern mitteilte, hat der Vorstand unter Berücksichtigung einer Bewertung durch Gutachter vorgeschlagen, den Gesamtwertumfang auf nunmehr 7,705 Milliarden Euro festzulegen. Das seien rund 1,2 Milliarden Euro mehr als die Kostenprognose aus dem Jahr 2016.
ADV rechnet 2030 mit 300 Millionen Flugreisenden in Deutschland
Der Flughafenverband ADV erwartet ein langfristig anhaltendes Wachstum des Luftverkehrs. Den Prognosen zufolge müssten die deutschen Flughäfen 2030 mehr als 300 Millionen Reisende bewältigen, teilte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) in ihrem Neujahrsbrief mit und appellierte an die deutsche Politik, "jetzt die Weichen auf Zukunft stellen und für verlässliche Rahmenbedingungen sorgen".
Negativzinsen für Privatkunden unter Umständen rechtswidrig
Negativzinsen für private Bankkunden sind unter Umständen rechtswidrig: Die Volksbank Reutlingen darf bei bestehenden Geldanlageverträgen nicht nachträglich einseitig einen Negativzins einführen, wie das Landgericht Tübingen am Freitag entschied. Mit dem Urteil gab es der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg recht.
Madrid klagt gegen Wiedereinsetzung von Kataloniens Regionalpräsident Puigdemont
Spaniens Regierung geht juristisch gegen die geplante Wiederwahl des abgesetzten katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont vor. Madrid reichte am Freitag Klage vor dem Verfassungsgericht ein, wie Vize-Regierungschefin Soraya Saenz de Santamaria mitteilte. Sie verwies auf den bestehenden Haftbefehl gegen Puigdemont wegen "Rebellion, Aufruhr und Unterschlagung öffentlicher Mittel".
Trump wirbt in Davos für Handel mit den USA
Zum Abschluss des Weltwirtschaftsforums in Davos hat US-Präsident Donald Trump freien Handel in der Welt gefordert und bei den Wirtschaftsbossen aus aller Welt für Geschäfte mit seinem Land geworben. "Nach Jahren der Stagnation sind die USA wieder auf dem Weg des Wachstums", sagte Trump. Die Welt erlebe "das Wiederauferstehen eine starken und wohlhabenden Amerika". Es habe nie eine bessere Zeit gegeben, um in US-Geschäfte einzusteigen, sagte Trump, der im Vergleich zu anderen Regierungschefs eine der kürzesten Reden des Forums hielt.
Mnuchin: Dollar-Kommentar wurde aus Zusammenhang gerissen
US-Finanzminister Steven Mnuchin hat in Davos erklärt, dass seine Bemerkungen zum Dollar nicht dazu gedacht gewesen seien, die internationalen Vereinbarungen zu Wechselkursen zu verletzen. Sein Kommentar sei "völlig aus dem Kontext" gerissen worden, erklärte Mnuchin in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Er habe nur die kurzfristigen Wirkungen eines schwächeren Dollar beschrieben.
US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal etwas langsamer
Die US-Wirtschaft hat im vierten Quartal 2017 etwas an Schwung verloren. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Oktober und Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 2,6 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 2,9 Prozent gerechnet. Vor allem der Konsum trieb das Wachstum im vierten Quartal voran.
Flugzeugorders treiben US-Auftragseingang für langlebige Güter
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Dezember überraschend stark gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, wuchsen die Orders gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,7 Prozent gerechnet. Der Vormonatswert wurde auf plus 1,7 (vorläufig: plus 1,3) Prozent nach oben revidiert.
China will bei wirtschaftlicher Entwicklung in der Arktis mitmischen
China fordert einen Anteil an Handel und wirtschaftlicher Entwicklung in der Arktis. Peking wolle mit anderen Ländern zusammenarbeiten und eine "Polare Seidenstraße" in der Arktis errichten, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Weißbuch der Regierung. Sie wolle chinesische Unternehmen ermutigen, in Infrastrukturprojekte in der Region zu investieren und sich an Erkundungsmissionen zur Entdeckung neuer Seehandelswege beteiligen, erläuterte Vize-Außenminister Kong Xuanyou.
London wirft Russland Ausspähung strategischer Infrastruktur vor
Der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson beschuldigt Russland, die strategische Infrastruktur seines Landes auszuspähen, um dort möglicherweise "totales Chaos" mit "abertausenden Toten" auszulösen. In einem vom konservativen Daily Telegraph veröffentlichten Interview äußerte sich Williamson, der derzeit für die Erhöhung des Wehretats wirbt, in ungewöhnlich scharfen Worten.
+++ Konjunkturdaten
*DJ Kanada Dez Verbraucherpreise -0,4% gg Vm
*DJ Kanada Dez Verbraucherpreise PROGNOSE: +1,9% gg Vorjahr
*DJ Kanada Dez Verbraucherpreise +1,9% gg Vorjahr
*DJ Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 70,3 Mrd USD
*DJ Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen Dez 5,4 Mrd USD
*DJ Brasilien Leistungsbilanz Dez Defizit 4,3 Mrd USD (Nov: Defizit 2,4 Mrd USD)
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January 26, 2018 13:00 ET (18:00 GMT)
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