Bielefeld (ots) - Die Debatte ist nicht neu: Helfen Bußgelder, die Autofahrer dazu zubringen, sich an Tempolimits zu halten und so zu mehr Verkehrssicherheit beizutragen? Seien wir ehrlich: Geld zieht immer. Wer einmal kräftig zur Kasse gebeten wurde, weil er das Gaspedal allzu gedankenlos heruntergetreten hat, wird sich genau überlegen, ob er ein nächstes Mal zum Raser wird. Insofern ist der Gedanke der Abschreckung durch höhere Bußgelder und damit auch frühere Fahrverbote nicht ganz von der Hand zu weisen. Allerdings: Die Strafen müssen nachvollziehbar sein und das sollten die Behörden kommunizieren. Ein Tempoverstoß vor einer Schule oder einem Kindergarten wiegt schwerer als auf einer Landstraße außerhalb einer Ortschaft. Vielleicht sollte der Gesetzgeber solche Aspekte in den Bußgeldkatalog einarbeiten. Dann wird der Vorwurf der ewigen Abzocke durch die öffentliche Hand entkräftet. Was diesmal beim Deutschen Verkehrsgerichtstag auffällt: Es standen deutlich weniger Themenfelder im Vordergrund, die die Zukunft des Kraftfahrens betreffen. Nur einer der acht Arbeitskreise beschäftigte sich zum Beispiel mit dem automatisierten Fahren, und dort ging es auch eher um zivilrechtliche Dinge wie den Versicherungsschutz. Doch Ablenkung durch Handys und Laptops am Steuer oder vermehrte Unfälle mit Pedelecs treiben die Menschen ebenfalls um. Diese Themen drängen mindestens ebenso wie die Höhe der Bußgelder.
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