Von Adrienne Roberts und Barbara Millner
FRANKFURT/NEW YORK (Dow Jones)--Im Januar ist der Absatz von Autos in den USA nur schleppend vorangekommen. Trotz der weiterhin recht stabilen Konjunktur verbuchten die deutschen Hersteller geringere Zuwachsraten als noch im Dezember. Sportliche Geländewagen waren einmal mehr das Zugpferd.
Volkswagen konnte sich nach einem Einbruch im Dezember wieder behaupten. Der DAX-Konzern trifft mit seinen familienfreundlichen SUVs den Geschmack der US-Kunden. Die sportlichen Geländewagen standen im Januar für mehr als 52 Prozent der VW-Verkäufe. Insgesamt wuchs der Absatz um gut 5 Prozent.
Auch bei der VW-Tochter Audi trugen SUVs zum Erfolg bei. Sie kommen bei der Marke mit den vier Ringen sogar auf 57 Prozent des Gesamtabsatzes. Der Q5 glänzte mit einem Plus von 12 Prozent, der Q7 sogar mit 19 Prozent. In Summe verkaufte Audi im Januar rund 10 Prozent mehr Fahrzeuge.
Beim Stuttgarter Premiumhersteller Daimler, der zum Jahresstart gut ein Prozent weniger Fahrzeuge an die US-Kundschaft bringen konnte, fand das SUV-Modell GLC reißenden Absatz. Auch die S-Klasse war sehr gefragt.
Analysten hatten nach dem Endspurt in den letzten Monaten 2017 mit einer Abkühlung der Autokonjunktur in den ersten Monaten dieses Jahres gerechnet. Der Absatz von gewinnbringenden Nutzfahrzeugen und SUVs ist aber weiter robust - ein willkommener Trend für die Hersteller, die eher auf hohe Margen denn auf Marktanteile setzen.
General Motors schaffte im März mit 198.548 verkauften Fahrzeugen noch ein kleines Plus von 1,3 Prozent. Für Ford ging es hingegen um gut 6 Prozent abwärts auf 160.411 Stück. Weiter nach unten zeigten die Zahlen bei Fiat Chrysler Automobiles, vor allem weil der Konzern aus dem Flottengeschäft aussteigt. Der Absatz sackte um 13 Prozent auf 132.803 Fahrzeuge.
Da sich Käufer vor allem für den beliebten RAV4 und den überarbeiteten Camry fanden, kam Toyota auf ein Absatzplus von 16,8 Prozent auf 167.056 Einheiten. Allerdings war der Januar 2017 bei dem Konzern besonders schwach. Auch Nissan konnte mit SUV und Nutzfahrzeugen punkten und verkaufte 10 Prozent mehr Fahrzeuge.
Laut den Experten von Wardsauto.com fahren die meisten Autokonzerne ihre Produktion im ersten Quartal zurück, da sie ein schwächeres Umfeld erwarten. Auf diese Weise können die Bestände reduziert werden, ohne inzwischen immer höhere Verkaufsanreize bieten zu müssen.
Autonation, die größte Händlerkette in den USA, prognostiziert für 2018 einen Absatz von rund 16,8 Millionen Stück. Das wären 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Seit der Finanzkrise haben sich die Autoverkäufe gut entwickelt: Sie sind sieben Jahre in Folge gestiegen, ehe sie 2017 auf eine Bodenwelle stießen.
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February 01, 2018 12:39 ET (17:39 GMT)
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