Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
IG Metall verschärft Druck - Gesamtmetall-Chef gesprächsbereit
An den ganztägigen Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie haben nach Angaben der IG Metall am zweiten Tag rund 125.000 Beschäftigte bundesweit teilgenommen. In etwa 100 Betrieben stand die Produktion still. Am Freitag sollen die Streiks fortgesetzt werden. Frühestens zu Beginn der nächsten Woche bot die IG Metall Baden-Württemberg den Arbeitgebern neue Verhandlungen an. Unterdessen signalisierte der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall die Bereitschaft, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Merkel will zunächst auf umfassende Dieselnachrüstung verzichten
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will das drängende Problem der Luftverschmutzung in deutschen Städten zunächst ohne weitreichende Nachrüstungen an Dieselautos in den Griff bekommen. Nachrüstungen an der Hardware von Millionen Dieseln seien "auf keinen Fall eine schnelle Lösung", sagte die Kanzlerin nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer in Berlin. Die EU-Kommission hatte Deutschland wegen der jahrelangen Überschreitung von Grenzwerten bei giftigen Stickoxiden eine letzte Frist eingeräumt.
DIHK: Diesel-Fahrverbote wenig nachhaltig, aber sehr kostspielig
Diesel-Fahrverbote in deutschen Innenstädten würden nach Berechnungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hohe Kosten für Pkw-Halter und Unternehmen nach sich ziehen. Fahrverbote oder erweiterte Umweltzonen wären für eine Stickoxidreduzierung zwar eine effektive, zugleich jedoch eine wenig nachhaltige und auch die kostspieligste Lösung, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks der Tageszeitung Die Welt. Selbst bei konservativer Schätzung würden Halter mit Kosten von 20 Milliarden Euro für eine Neuanschaffung ihrer Fahrzeuge belastet.
Union und SPD können Milliardenkosten bei Rente nicht beziffern
Union und SPD können nach einer Einigung bei den Rentenerhöhungen nicht beziffern, was diese kosten werden. Es gebe erst einige grobe Vorstellungen und einige Schätzungen, sagte SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles nach Beratungen mit CDU und CSU in Berlin. "Dass das, was wir an Verbesserungen machen,…, auch Geld kostet, und zwar richtig Milliarden-Summen, das kann ich Ihnen schon prognostizieren", legte sie nach. Nahles und die Rentenexperten der Union wussten auch nicht zu sagen, ob die steigenden Leistungen über die Rentenbeiträge oder Steuern finanziert werden.
Union kritisiert Brüsseler Pläne für Europäischen Währungsfonds
Redner von Union und SPD haben im Bundestag den Willen zur Weiterentwicklung des Europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM) zu einem Europäischen Währungsfonds (EWF) bekräftigt, besonders von der CDU kam aber auch Kritik an den von der EU-Kommission dafür konkret vorgeschlagenen Plänen. "Es wird jetzt darauf ankommen, wie der EWF ausgestaltet wird", betonte der Unions-Haushaltssprecher Eckhardt Rehberg (CDU). "Da gibt es erhebliche Meinungsunterschiede der Unions-Fraktion zum Nikolauspaket der Europäischen Kommission."
May: Andere Rechte für in Brexit-Übergangsphase ankommende EU-Bürger
Die britische Premierministerin Theresa May will EU-Bürgern, die sich erst während der geplanten Brexit-Übergangsphase in Großbritannien niederlassen, andere Rechte gewähren. "Es wird einen Unterschied zwischen denjenigen geben, die vor dem Austritt zu uns kamen, und denjenigen, die kommen, wenn sie wissen, dass das Vereinigte Königreich austritt", sagte May auf ihrer Reise nach China vor Journalisten am Donnerstag. Ihr Status sei "eine Frage der Verhandlungen" mit der EU zu der Übergangsphase.
Tschechiens Notenbank erhöht Leitzins um 25 Basispunkte
Die tschechische Notenbank hat ihre Geldpolitik zum dritten Mal seit August gestrafft. Sie erhöhte den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent. An den Märkten war diese Entscheidung mehrheitlich erwartet worden. Der Lombardsatz stieg um 50 Basispunkte auf 1,50 Prozent. Der Diskontsatz blieb stabil bei 0,05 Prozent. Die Notenbank reagiert damit auf das rapide Wirtschaftswachstum und die Aussicht auf eine steigende Inflation. In den drei Monaten bis September ist das tschechische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen.
US-Industrie gut in Schwung - ISM-Index sinkt nur leicht
Die US-Industrie hat im Januar ihre hohe Wachstumsdynamik nahezu behauptet. Nach Angaben des Institute for Supply Management (ISM) sank der nationale Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe von 59,3 Punkte im Vormonat auf 59,1 Zähler. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen stärkeren Rückgang auf 58,5 vorhergesagt. Das Stimmungsbarometer liegt damit weit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Industrie signalisiert. Der Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA.
Markit: US-Industrie setzt solides Wachstum fort
Die US-Industrie ist im Januar etwas besser in Schwung gekommen. Der vom IHS Markit Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex stieg nach den Daten der zweiten Veröffentlichung auf 55,5 Punkte von 55,1 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Stand von 55,4 erwartet. Schon im Zuge des ersten Ausweises war ein Indexanstieg auf 55,5 Punkte berichtet worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer Wachstum.
US-Produktivität sinkt im vierten Quartal leicht
Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im vierten Quartal 2017 nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Das ist der erste Rückgang auf Quartalssicht seit Anfang 2016. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Produktivitätszuwachs von 0,6 Prozent gerechnet. Für das dritte Quartal wurde ein revidierter Anstieg der Produktivität um 2,7 Prozent gemeldet, nachdem in vorläufiger Schätzung ein Plus von 3,0 Prozent ausgewiesen worden war.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken leicht
In den USA sind in der Woche zum 27. Januar etwas weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 1.000 auf 230.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 235.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert leicht nach unten revidiert, auf 231.000 von ursprünglich 233.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt fiel gegenüber der Vorwoche um 5.000 auf 234.500.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/brb
(END) Dow Jones Newswires
February 01, 2018 13:00 ET (18:00 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.