Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Merkel sieht noch ganze Reihe sehr ernster Dissenspunkte
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu Beginn einer Klausurtagung von Union und SPD auf weiterhin bestehende Konfliktpunkte für eine erneute große Koalition hingewiesen. "Wir beginnen heute die entscheidende Phase der Koalitionsverhandlungen", sagte Merkel bei ihrem Eintreffen zu den Beratungen im Willy-Brandt-Haus. Ausdrücklich betonte sie allerdings, "dass es noch eine ganze Reihe sehr ernster Dissenspunkte gibt". Die Verhandler seien guten Willens, sie zu überwinden, aber vor ihnen liege noch ein gutes Stück Arbeit. "Ich hoffe, dass es gelingen kann, aber die Probleme sind noch nicht gelöst", sagte die CDU-Vorsitzende.
Versicherer und Pensionskassen sollen Startups finanzieren - GroKo-Papier
Um mehr Wagniskapital in Deutschland zu mobilisieren, sollen institutionelle Anleger und Industrie nach den Plänen von Union und SPD in Startups investieren dürfen. "Deshalb wollen wir mehr privates Kapital sowie institutionelle Anleger in Startups", heißt es einem Papier der Arbeitsgruppe Digitales aus den Koalitionsverhandlungen. Gemeinsam mit der Industrie soll ein "großer nationaler Digitalfonds" aufgelegt werden. "Wir wollen, dass Ideen aus Deutschland auch mit Kapital aus Deutschland finanziert werden", heißt es in dem Dokument weiter, in das Dow Jones Newswires Einblick hatte.
Regierung stützt Banken: Risikominimierung vor Einlagensicherung
Die deutschen Kreditinstitute können bei ihrem Kampf gegen eine europäische Einlagensicherung auf den Rückhalt der Bundesregierung setzen. "Unsere Position zu der Thematik ist unverändert: Erst wenn die Risiken in den Banken ausreichend reduziert sind, kann es eine politische Diskussion zu einer etwaigen Vergemeinschaftung der Einlagensicherung geben", sagte der Sprecher des Finanzministeriums, Dennis Kolberg, am Freitag in Berlin. Zuvor hatte die Deutsche Kreditwirtschaft als Interessenvertretung der fünf kreditwirtschaftlichen Spitzenverbände in einem Brief an Finanzminister Peter Altmaier erneut ihre Ablehnung der europäischen Einlagensicherung betont.
Union und SPD tasten hohe Abgaben auf Strom nicht an - Papier
Union und SPD wollen bei einer Fortsetzung der großen Koalition die hohen Abgaben auf Strom nicht senken, wie es von den Energiekonzernen eindringlich gefordert wird. Im Papier der Arbeitsgruppe Energie, das Eingang in den Koalitionsvertrag finden soll, wagen sich CDU, CSU und Sozialdemokraten nicht daran, dass komplizierte Geflecht aus Umlagen und Steuern zu entwirren.
Bundesregierung will keine Abwrackprämie für Diesel
Die Bundesregierung hat den Vorstoß aus Niedersachsen über eine staatliche Kaufprämie für neue Dieselautos zurückgewiesen. Die Autoindustrie habe selbst das größte Interesse daran, schnell die neueste Dieselgeneration mit der höchsten Schadstoffklasse Euro 6d auf den Markt zu bringen, um die Luftbelastung in den Städten zu senken, erklärte eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums. "Das kann aus unserer Sicht nicht mit Steuergeldern passieren", stellte sie klar.
IG Metall: Warnstreiks bringen bayerische Autoindustrie zum Stillstand
Die ganztägigen Warnstreiks haben am Freitag nach Angaben der IG Metall die bayerische Autoindustrie zum Stillstand gebracht. "Bei Audi in Ingolstadt und in sämtlichen BMW-Werken rollt heute kein einziges Auto vom Band. Die ganztägigen Warnstreiks sind ein Riesenerfolg, die Beschäftigten haben unsere Erwartungen noch übertroffen", teilte Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, mit.
Deutsche Autobauer geben 250 Millionen für Programm "Saubere Luft"
Daimler, Volkswagen und BMW zahlen nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums 250 Millionen Euro in den Fonds "Sofortprogramm Saubere Luft" ein. Das sei das Ergebnis von Gesprächen mit den drei Vorstandsvorsitzenden, erklärte Minister Christian Schmidt (CSU) am Freitag in Berlin. Der Beitrag der Automobilhersteller an der Finanzierung von Maßnahmen für bessere Luft in den Innenstädten war auf dem "Nationalen Forum Diesel" im August 2017 verabredet worden.
Deutscher Automarkt legt im Januar um 12 Prozent zu
Der deutsche Automarkt ist zum Jahresstart rasant gewachsen. Im Januar wurden 269.400 Pkw neu zugelassen, 12 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Wie der Branchenverband VDA mitteilte, war der Absatz von Diesel-Pkw weiter rückläufig. Im Januar lag der Dieselanteil bei etwa 33 Prozent und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von rund 45 Prozent.
EU will Militärausgaben effizienter machen
Das neuste Schiff der italienischen Marine steht unter Beschuss - nicht etwa von feindlichen Truppen, sondern von der Europäischen Union. 2015 vergab die Regierung in Rom einen Vertrag über 1,1 Milliarden Euro an zwei italienische Unternehmen, die ein Schiff für amphibische Operationen und zur Bewegung von Truppen bauen sollten. Jetzt kritisiert die EU, dass dieser und andere Verträge wettbewerbswidrig gewesen seien und gegen EU-Regeln verstießen.
US-Jobwachstum höher als erwartet - Löhne steigen
Das US-Jobwachstum hat im Januar an Schwung gewonnen. Zugleich stiegen die Stundenlöhne mit der höchsten Rate seit der Großen Rezession. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden bei Privatfirmen und dem Staat insgesamt 200.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stellenzuwachs von nur 177.000 erwartet. "Es wird hart sein, gegen eine Zinserhöhung im März zu argumentieren", meinte ING-Bank-Ökonom James Knightley.
Stimmung der US-Verbraucher im Januar stabil
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Januar stabil auf einem hohen Niveau gezeigt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage am Monatsende auf 95,7. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 95,0 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag der Wert bei 94,4, Ende des Vormonats bei 95,9 Punkten.
US-Industrie verbucht kräftiges Auftragsplus
Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Dezember um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 1,5 Prozent gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte, ergab sich für den Vormonat ein Zuwachs von revidiert 1,7 Prozent, nachdem vorläufig ein Plus von 1,3 Prozent gemeldet worden war.
Trump erlaubt Veröffentlichung von umstrittenem Memo zum FBI
US-Präsident Donald Trump hat die Veröffentlichung eines umstrittenen Memos über angebliche Verfehlungen der Bundespolizei FBI und des Justizministeriums erlaubt. Dies gab Trump am Freitag im Weißen Haus bekannt. Das von den Republikanern im Repräsentantenhaus stammende Papier bezieht sich auf die Ermittlungen zur Russland-Affäre und wird von den oppositionellen Demokraten als Versuch kritisiert, die Arbeit des Sonderermittlers Robert Mueller in Verruf zu bringen.
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February 02, 2018 13:00 ET (18:00 GMT)
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