FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben
sich am Dienstag von den Turbulenzen an der Wall Street teilweise
anstecken lassen. Der befürchtete freie Fall unter die Marke von 12
000 Punkten blieb dem Dax
Mit den erneuten Einbußen steuert der Dax wieder auf den höchsten Tagesverlust seit Juni 2016 zu. Im Zuge der nun schon zwei Wochen andauernden Talfahrt seit dem Rekordhoch bei 13 596 Punkten hat er nun schon fast 9 Prozent an Wert verloren und erreichte unter 12 400 Punkten seinen niedrigsten Stand seit September.
In der zweiten deutschen Börsenreihe gab es am Dienstag ebenfalls
deutliche, wenn auch nicht panikartige Verluste. Für die
mittelgroßen Werte im MDax
"Investoren behalten die Nerven", resümierte Daniel Saurenz von
Feingold Research. Vor Börsenstart hatte es beim Dax noch nach einem
wesentlich stärkeren Kursrutsch ausgesehen, nachdem die Anleger am
Vorabend an der Wall Street schlagartig die Flucht aus Aktien
ergriffen hatten und die Verkaufswelle dann nach Asien
überschwappte. Der Dow Jones Industrial
Experten tun sich derweil schwer, vernünftige Gründe für die Intensität der Verluste zu finden, die von New York ausgehen. Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel sprach am Morgen von "irrationalen Bewegungen". Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank geht aber nach wie vor nicht von einem "Bärenmarkt", sondern nur von einer Gegenbewegung am heiß gelaufenen Aufwärtstrend aus. "Historisch gesehen sind Korrekturen von 10 bis 15 Prozent nichts Ungewöhnliches", so Stephan.
Zu den größten Verlierern im Dax gehörten nach einem trüben
Geschäftsjahr die Papiere von Munich Re
Am besten hielten sich im Dax die zuletzt kaum veränderten Aktien
der Deutschen Post. Händler lobten hier eine beeindruckende
Erholungsbewegung, nachdem die Papiere früh mit dem Markt abverkauft
worden waren. Vergleichsweise kleine Verluste von etwa 0,4 Prozent
erlitten auch die Anteile der Deutschen Börse
Unter den Nebenwerten waren vor allem die Aktien von Jenoptik
Im MDax lagen Gerresheimer-Aktien
Beim Euro waren die Ausschläge deutlich kleiner als am
Aktienmarkt. Am Nachmittag fiel die Gemeinschaftswährung auf 1,2329
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
am Vortag auf 1,2440 US-Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die
Umlaufrendite von 0,51 Prozent am Vortag auf 0,46 Prozent. Der
Rentenindex Rex
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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