Von Robert Wall
PARIS (Dow Jones)--Das Militärflugzeug A400M kommt den Hersteller Airbus einmal mehr teuer zu stehen. Mit wichtigen Kunden sei eine Vereinbarung zur Restrukturierung des Programms getroffen worden und dies gehe mit hohen Kosten einher, warnte Airbus.
Der A400M liegt hinter dem Zeitplan, hat die Kostenerwartungen überschritten und dies führte auch schon zu Strafzahlungen. Mit einigen Kunden verhandelt der Flugzeughersteller seit Monaten über Veränderungen der Lieferverträge. Mit Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, der Türkei, Belgien und Luxemburg wurde nun eine Absichtserklärung unterzeichnet, wie der Liefervertrag verändert werden kann.
Airbus will nun prüfen, welche Kosten mit der Vereinbarung einhergehen und warnte, diese könne die Ergebnisse 2017 belasten. Die Vorlage der Geschäftszahlen ist für kommende Woche geplant. Das Unternehmen hatte bereits Kosten über 7 Milliarden Euro für das Programm gebucht, das insgesamt Verluste schreiben dürfte, sollten nicht noch große Kunden für das Militärflugzeug gefunden werden.
Airbus-Chef Tom Enders sagte, das Programm habe seit 2003 nicht nur unter operativen Problemen gelitten, auch die Verträge seien im Fluss und das Budget zu gering gewesen. Dies habe Airbus herbe Verluste beschert. Nun gebe es eine gute Chance, "das Bluten" zu stoppen oder zumindest zu reduzieren.
Nach der ursprünglichen Vereinbarung mit den Regierungen hatte sich Airbus bereit erklärt, die Risiken bei der Entwicklung des Militärtransportflugzeugs weitgehend selbst zu tragen. Das hatte Enders bereits früher als das Grundproblem bezeichnet. Hinzu seien die nicht ausreichenden Geldmittel und ein über-ambitionierter Zeitplan gekommen.
Die erste A400M fliegt seit 2013 in der französischen Luftwaffe. Insgesamt hat Airbus Aufträge für 174 Maschinen erhalten.
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February 07, 2018 13:30 ET (18:30 GMT)
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