Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bank of England signalisiert steileren Zinspfad
Die Bank of England (BoE) rechnet damit, dass die Zinsen schneller und höher steigen werden als von ihr zuletzt im November avisiert. Jüngst war an den Märkten allgemein die Befürchtung aufgekommen, dass ein stärkeres Wachstum die Inflation anfachen und damit eine aggressivere Reaktion der globalen Zentralbanken hervorrufen könnte. "Wenn sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen im Einklang mit den Prognosen entwickeln, dann müsste die Geldpolitik etwas früher und in größerem Umfang gestrafft werden", erklärte Gouverneur Mark Carney
Weidmann bekräftigt Fundamentalkritik an OMT
EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hat seine grundsätzliche Kritik an der Bereitschaft der Europäischen Zentralbank bekräftigt, im Notfall gezielt Staatsanleihen von Ländern zu kaufen, deren Renditen sie für überhöht hält. Interessant ist Weidmanns anhaltende Kritik an den Outright Monetary Transactions (OMT) deshalb, weil er als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von EZB-Präsident Mario Draghi gilt.
Villeroy de Galhau: Rezession könnte Geldpolitik überfordern
EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau sieht das Risiko, dass die Geldpolitik mit der nächsten Rezession im Euroraum überfordert ist. "Bei der nächsten Rezession, die eines Tages kommen wird, auch wenn wir derzeit eine robuste Erholung im Euroraum haben, dürfte die Geldpolitik dem Risiko einer Überforderung ausgesetzt sein", sagte der Gouverneur der Banque de France bei einer Konferenz. Die Lösung dieses Problems liege in einer Stärkung der Währungsunion.
EU-Bankenabwicklerin fordert einheitliche Einlagensicherung
Die Chefin der EU-Bankenabwicklungsbehörde (SRB), Elke König, fordert die Einführung der in Deutschland hoch umstrittenen einheitlichen europäischen Einlagensicherung (Edis). "Die gemeinsame Einlagensicherung muss kommen, weil sie die offene Flanke der Bankenunion ist", sagte die frühere Präsidentin der deutschen Finanzaufsicht BaFin der Wirtschaftswoche. "Wenn man alles mit allem in Verbindung bringt, dann ist es offensichtlich, dass man sich nicht bewegen will", sagte sie zu deutschen Bedenken.
EZB ändert Rahmen für Repo-Sicherheiten
Der Rat der Europäischen Zentralbank EZB) hat Änderungen an seinem Rahmen für Sicherheiten in geldpolitischen Repo-Geschäften beschlossen. Nach Mitteilung der EZB wird sie künftig keine mit privaten Gewerbeimmobilien besicherten Kreditverbriefungen (CMBS) mehr als Sicherheit akzeptieren. Sie begründet das mit der hohen Komplexität dieser Papiere.
EZB senkt Obergrenze für Notkredite an griechische Banken
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Notkredite für Griechenland weiter zurückgefahren. Damit reagiere die EZB auf die positive Entwicklung bei der Liquiditätslage und den privaten Geldflüssen, teilte die griechische Notenbank mit. Der maximale Umfang der Notkredite wurde um 2,2 Milliarden auf 19,8 Milliarden Euro gesenkt.
Griechenland unmittelbar vor Ausgabe siebenjähriger Anleihe
Griechenland treibt die Ausgabe einer Staatsanleihe mit sieben Jahren Laufzeit voran, nachdem der am Montag bekanntgewordene Plan zuletzt in das Störfeuer der Turbulenzen an den Finanzmärkten geraten war. Unmittelbar vor und nach dem Wochenende waren die Aktienkurse stark unter Druck geraten, während am Anleihemarkt die Renditen kräftig stiegen.
Kaplan: Stärkeres Wachstum außerhalb USA ein Grund für Dollar-Schwäche
Der Chef der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, betrachtet die jüngste Schwäche des US-Dollar hauptsächlich als eine Folge von Wachstumsdifferenzen. Bei einer Konferenz in Frankfurt sagte Kaplan: "Das Wachstum außerhalb der USA war stärker, das dürfte einer der Faktoren gewesen sein." Kaplan sagte, sein eigenes Basisszenario sei, dass die US-Notenbank ihre Zinsen in diesem Jahr drei Mal erhöhen werde.
Kaplan: Marktkorrektur beeinflusst Finanzkonditionen nicht
Die Korrektur an den US-Finanzmärkten hat nach Aussage von Robert Kaplan, Gouverneur der Federal Reserve Bank of Dallas, bisher keine nachteiligen Auswirkungen auf die Finanzierungsbedingungen. Am Rande einer Konferenz in Frankfurt sagte Kaplan, unter Umständen könne eine Korrektur sogar gut sein. Für ihn sei etwas Volatilität an den Märkten eher Normalität als die fehlende Volatilität der vergangenen 15 Monate.
Kuroda: Zu früh, um über Ausstiegsstrategie der BoJ zu sprechen
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, hat es abgelehnt, über künftige geldpolitische Maßnahmen zu diskutieren, erneuerte aber sein Versprechen, die lockere Geldpolitik der Zentralbank fortzusetzen. "Japan hat noch kein Stadium erreicht, in dem man über Zeitpunkt oder Details von Möglichkeiten sprechen kann, aus der geldpolitischen Lockerung auszusteigen", sagte Kuroda in einer Parlamentssitzung.
Der wahre Grund zur Sorge an den Märkten
Die Volatilität am Aktienmarkt ist kein Grund zur Sorge, sondern völlig normal. Viel besorgniserregender ist, dass die Kurse überhaupt so hoch gestiegen sind. Es deutet an, dass die Wirtschaft nach wie vor viel zu abhängig ist von niedrigen Zinsen und teuren Aktien. Die Volatilität hat banale Gründe: Angst vor Inflation und Zinsen treibt die Anleger um. Inflationsängste sind jedoch ein ganz anderes Thema als die Deflationsängste, wie sie 2008 in den USA, 2011 in Europa und 2015 in China die Märkte zittern ließen.
Frankreich nennt deutsche Koalitionseinigung "sehr gute Nachricht"
Die französische Regierung hat die Einigung auf eine große Koalition in Deutschland als "sehr gute Nachricht" begrüßt. Europa-Staatssekretär Jean-Baptiste Lemoyne sagte am Donnerstag in einer ersten offiziellen Reaktion aus Paris: "Wir brauchen solide Partner, die erneut die Initiative ergreifen können." Unter Verweis auf den Brexit betonte er im Parlamentssender LCP: "Der deutsch-französische Motor ist entscheidend", denn die EU befinde sich an einem "Wendepunkt".
Ischinger bestätigt Normandie-Treffen in München
In den festgefahrenen Minsker Friedensprozess könnte wieder Bewegung kommen. Kommende Woche soll es am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz (Munich Security Conference, MSC) ein Treffen der Außenminister im Normandie-Format geben, wie MSC-Chef Wolfgang Ischinger am Donnerstag in Berlin erklärte. "Ja, diese Planungen bestehen", sagte Ischinger.
Milliardenschäden durch Ladungsdiebstähle
Durch Ladungsdiebstähle entstehen den deutschen Unternehmen nach Berechnungen von Wirtschaftsverbänden jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Pro Jahr werden demnach von nahezu 26.000 Lkw Ladungen gestohlen, allein die gestohlenen Güter haben einen Wert von 1,3 Milliarden Euro, wie der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft am Donnerstag mitteilte. Schäden von 900 Millionen Euro entstünden außerdem durch Konventionalstrafen für Lieferverzögerungen, Reparaturkosten sowie Umsatzeinbußen und Produktionsausfälle bei den Abnehmern.
Philippinen/Zentralbank lässt Leitzins unverändert
Philippinen/Zentralbank lässt Ausleihesatz bei 3,5%
Philippinen/Zentralbank lässt Einlagensatz bei 3,0%
DJG/DJN/AFP/apo
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February 08, 2018 07:30 ET (12:30 GMT)
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