ZÜRICH (Dow Jones)--Nach der Erholung des Vortages hat der schweizerische Aktienmarkt am Donnerstag schon wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Die Volatilität blieb auf Tagessicht, aber auch während der Sitzung hoch. Die Märkte seien noch nicht "sauber", hieß es im Handel mit Blick auf die erneute Korrektur. Die Kurse nahmen am Nachmittag mit einer fallenden Wall Street stramm Fahrt nach unten auf. Aber auch vom Devisenmarkt kam Ungemach für die Börse, denn Euro und US-Dollar gaben zum Franken deutlich nach. Händler sprachen von einer Flucht in vermeintliche Sicherheit in unsicheren Zeiten. Der aufwertende Franken trübte die Wettbewerbsfähigkeit der eidgenössischen Exportwirtschaft.
Der SMI rauschte 2,4 Prozent auf 8.763 Punkte gen Süden. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursverlierer und ein -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 70,81 (zuvor: 69,37) Millionen Aktien.
Für einen Paukenschlag sorgte indes Swiss Re. Gegen den sehr schwachen Markttrend zog die Aktie des Rückversicherers um 2,1 Prozent an und führte das Tableau damit souverän an. Der japanische Technologiekonzern Softbank steht vor einem milliardenschweren Einstieg bei der Swiss Re. Der Rückversicherer bestätigte entsprechende Gespräche mit den Japanern über eine Minderheitsbeteiligung. "Das ist zunächst einmal ein Knaller, auch für den Kurs", so ein Marktteilnehmer. Unklar war, welche Absichten die Japaner verfolgten. Sie könnten technologisches Know-how in den Rückversicherer einbringen und diesen für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters stärken.
Im Versicherungssektor hielten sich auch Zurich Insurance nach Zahlenausweis mit einem Minus von nur 0,4 Prozent wacker. Positiv kam im Handel der Aktienrückkauf über 1 Milliarde Dollar an. Zudem will die Gesellschaft erstmals seit längerem die Dividende erhöhen. Der Gewinn war zwar wegen Kosten für die Wirbelstürme und die Restrukturierung leicht zurückgegangen, lag aber knapp 10 Prozent über den Schätzungen. Bernstein bemängelte allerdings die Schaden-Kostenquote, diese sei verbesserungsfähig.
ABB verbuchten dagegen als SMI-Schlusslicht Abschläge von 6,7 Prozent. Die strategische Neuausrichtung hatte den Technologiekonzern im vierten Quartal belastet - unter dem Strich verdiente dieser von Oktober bis Dezember weniger. Baader Helvea stufte die Ergebnisse als uneinheitlich ein. Positiv seien das höhere Wachstum bei den Auftragseingängen und die Fortschritte bei den Kosteneinsparungen. Dagegen wurde der zum Jahresende gesunkene Auftragsbestand bemängelt.
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February 08, 2018 11:43 ET (16:43 GMT)
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