Die Einbahnstraßen-ähnliche Rekordjagd an den Aktienmärkten fand mit einer überfälligen Korrektur ein jähes Ende und auch die für Aktien untypische, fast schon verschwindende Schwankungsbreite ist schlagartig aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob sich die fundamentale Lage an den internationalen Aktienmärkten eingetrübt hat.
Schwellenländer sind zwar keine Insel der Anlage-Glückseligkeit, aber…
Auch in den Schwellenländern hat die Schwankungsbreite von Aktien auf den höchsten Stand seit der US-Wahl im November 2016 zugenommen. Auch in den Emerging Markets war nach dem kaum noch einzufangenden Optimismus eine Flurbereinigung nötig. Doch eine weitere Asien-Krise ist nicht zu befürchten.
Fundamental stützend für die Schwellenländer wirkt sich die Abkehr von der Strong Dollar-Politik aus, die von der US-Regierung mittlerweile unverhohlen betrieben wird. In diesem Zusammenhang ist weiterhin nicht von mehr als drei bereits eingepreisten Leitzinserhöhungen der Fed auszugehen. Somit ist eine aktienschädliche, markante Dollar-Aufwertung, die früher noch zu einer massiven Kapitalflucht aus Asien und Südamerika in die USA führte, nicht zu befürchten. Der Schuldendienst auf die mehrheitlich in US-Dollar aufgenommenen Kredite der Emerging Markets bleibt ohne Währungsverluste günstig finanzierbar. Neue Systemrisiken sind nicht in Sicht.
In den Schwellenländern wird "Fundamentalismus" groß geschrieben
Grundsätzlich ist die konjunkturelle Zuversicht in den Emerging Markets ungebrochen. Ihr Anteil an der weltweiten Wertschöpfung nimmt zu, auch weil sie bei der Digitalisierung ein gewichtiges Wort mitsprechen. Auch ein immer stärkerer Binnenkonsum trägt zum nachhaltigen Wirtschafts- und schließlich Gewinnwachstum bei.
Dieses Gewinnwachstum stützt die fundamentale Aktienstimmung in den Schwellenländern deutlich.
Im direkten Vergleich zeigen sich gemäß Kurs-Gewinn-Verhältnis Aktien der Schwellenländer deutlich günstiger bewertet als die aus den USA, der Eurozone oder Deutschland. Ihr Status als "zukünftige Ex-Schwellenländer" verleiht ihnen Nachholpotenzial.
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