NEW YORK (dpa-AFX) - Anleger haben am Mittwoch in New York die Angst vor schnellen Zinserhöhungen verdrängt. Die Aufbruchstimmung nach dem Kursrutsch der beiden Vorwochen überwog zur Wochenmitte die erneuerten Sorgen vor einer möglicherweise steileren Zinskurve, die von unerwartet deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen untermauert wurden.
Nach einem schwächeren Start rückte der Dow Jones Industrial
Der marktbreite S&P 500
Die US-Inflation hatte im Januar bei 2,1 Prozent gelegen, während viele Experten mit einer abgeschwächten Teuerung gerechnet hatten. Eine hohe Inflation erhöht grundsätzlich den Druck auf die US-Notenbank Fed, mit steigenden Zinsen gegenzusteuern. Genau diese "Zinsangst" hatte zuletzt als Hauptgrund für die Turbulenzen an den Aktienbörsen gegolten. Die Tendenz bei Experten geht mittlerweile zu vier Zinserhöhungen in diesem Jahr. Die Fed hat bisher nur drei in Aussicht gestellt.
Bei näherer Betrachtung wollten einige Experten die Inflationszahlen aber nicht überbewerten. Commerzbank-Experte Christoph Balz etwa warnt davor, dass "der Januar den Trend überzeichnen könnte", weil zu Jahresbeginn viele Unternehmen ihre Preise änderten. Auch Analyst Omair Sharif von der Societe Generale rechnet damit, dass die US-Inflation einige Antreiber enthalte, die in dieser Form nicht nachhaltig sein dürften. Er rechnet vor allem im zweiten Halbjahr mit einem nachlassenden Preisdruck.
In den Augen von Martin Hüfner vom Vermögensverwalter Assenagon sind die Ängste, die zuletzt zu einer spürbaren "Hysterie" an den Aktienmärkten geführt hätten, mittelfristig ohnehin übertrieben. "Historisch gesehen gehen Phasen steigender Zinsen auch mit steigenden Aktienkursen einher", so der Chefvolkswirt. Allerdings sollten Anleger in Zeiten immer noch hoher Volatilität weiter vorsichtig bleiben, so sein Rat.
Auf Unternehmensseite waren Finanzwerte gefragt, wie Kursanstiege
von 2,76 beziehungsweise 2,31 Prozent bei den im Dow gelisteten
Aktien von Goldman Sachs
Nicht hoch im Kurs standen derweil Konsumwerte wie Johnson &
Johnson
Ansonsten spielte die Musik vor allem bei den Nebenwerten, von
denen einige mit Zahlen für Aufsehen sorgen. Dies traf vor allem auf
die Aktien von Fossil
Ein deutlicher Gewinner waren außerdem die Aktien des IT-Konzerns
und Geldautomaten-Herstellers Diebold Nixdorf
Stahlwerte wie AK Steel
Der Eurokurs
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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