Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem freundlichen Start in den Tag kamen die Notierungen an den Börsen in Europa im Verlauf des Donnerstags unter Druck. "Es ist immer das gleiche Muster", so ein Aktienhändler. Steigende Notierungen an den europäischen Börsen werden momentan dazu genutzt, die Bestände herunterzufahren. Auch die jüngste Sentiment-Umfrage der Deutschen Börse belegt, dass viele Investoren sich erst einmal verabschiedet haben und von der Seitenlinie dem Treiben am deutschen Aktienmarkt zuschauen. Der DAX rettete noch ein kleines Plus von 7 Punkten und schloss mit 12.346 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es immerhin um 0,6 Prozent auf 3.390 Punkte nach oben.
Zu den Gewinnern in Europa gehörte die Börse in Paris, der CAC-40 legte um 1,1 Prozent zu. Der Leitindex profitierte zum einen von guten Unternehmensdaten, so von Airbus, Schneider Electric und Air Liquide, deren Aktien alle mit deutlichen Kursgewinnen auf ihre Zahlen reagierten. Zum anderen stützte die günstige Entwicklung am französischen Arbeitsmarkt die Stimmung: Die Arbeitslosenquote fiel zum Jahresende deutlich auf 8,9 von 9,6 Prozent.
Airbus haussieren nach Zahlen
Positiv beurteilten Händler die Entwicklung bei Airbus. "Die Gewinnkennziffern liegen deutlich über den Erwartungen", sagte ein Marktteilnehmer. Airbus hat den freien Cashflow im vergangenen Jahr dank eines Rekords bei den Flugzeugauslieferungen mehr als verdoppelt und die Prognose damit - ebenso wie beim Gewinn - weit übertroffen. Beim A400M gebe es nun den erwarteten Schlussstrich, und die Belastung liege mit 1,3 Milliarden Euro klar unter den zuletzt befürchteten 2 Milliarden Euro. Der Ausblick auf einen operativen Gewinnanstieg um 20 Prozent sei in Ordnung. Die Aktie legte um 10,3 Prozent zu und notierte damit nahe am Allzeithoch.
Aegon zeigten sich ebenfalls sehr fest und gewannen 2,2 Prozent nach der Bekanntgabe von Zahlen. Aegon profitierte im vierten Quartal stark von der US-Steuerreform. Der Nettogewinn hat sich auf 986 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Auch in diesem Jahr rechnet Aegon mit positiven Steuerimpulsen.
Schneider Electric stiegen um 3,4 Prozent. Der Nettogewinn des Industrie-Konzerns stieg im vergangenen Jahr um 23 Prozent auf einen neuen Rekordstand. Damit wurden die Analystenschätzungen leicht übertroffen.
Nestle enttäuscht - L'Oreal-Aktienpaket im Blick
Nestle verloren dagegen 2,1 Prozent. Der Nettogewinn von 7,2 Milliarden Franken im vergangenen Jahr hat die Erwartungen deutlich verfehlt. Das ist zwar laut Nestle vor allem auf eine Goodwill-Abschreibung zurückzuführen. "Insgesamt liest sich das Zahlenwerk aber mau", so ein Teilnehmer.
Mit dem Aus des Aktienpakts gerieten zudem Nestle, L'Oreal und Sanofi in den Blick. Nestle hat den Pakt aufgekündigt und könnte deshalb bald seine Beteiligung von 23 Prozent an L'Oreal verkaufen. Als Käufer kommt L'Oreal selbst in Frage, zur Finanzierung könnte der Kosmetik-Konzern seinen Anteil von 9 Prozent an Sanofi abstoßen. Für Nestle wäre das leicht positiv, für L'Oreal neutral und für Sanofi negativ, hieß es. Sanofi verloren 0,6 Prozent und L'Oreal notierten 0,3 Prozent im Minus.
Air Liquide zogen nach Zahlen um 2,4 Prozent an. Der Nettogewinn liegt im Gesamtjahr mit 2,2 Milliarden Euro klar über den Analystenprognosen. "Der Kurs hat zuletzt deutlich verloren, die Zahlen sollten nun eine Erholung unterstützen", sagte ein Marktteilnehmer. Für das laufende Jahr erwartet Air Liquide weiter steigende Gewinne.
Takkt aus dem Takt
Takkt litten unter einer schwachen operativen Entwicklung im vierten Quartal. Der Kurs fiel um 4,9 Prozent auf 21,45 Euro. "Das Geschäftsmodell erfordert hohe Aufwendungen in die Digitalisierung", sagt Dennitz Etzel vom Vermögensverwalter NFS. Das drücke auf die Gewinnentwicklung. Wenig spektakulär präsentierte sich der Börsengang der Instone Real Estate, die Aktie schloss nach einem IPO-Preis von 21,50 Euro bei 21 Euro.
=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.389,63 +19,80 +0,6% -3,3% . Stoxx-50 3.024,61 +10,41 +0,3% -4,8% . Stoxx-600 376,51 +1,98 +0,5% -3,3% Frankfurt XETRA-DAX 12.346,17 +7,01 +0,1% -4,4% London FTSE-100 London 7.234,81 +20,84 +0,3% -6,2% Paris CAC-40 Paris 5.222,52 +57,26 +1,1% -1,7% Amsterdam AEX Amsterdam 527,57 +1,93 +0,4% -3,1% Athen ATHEX-20 Athen 2.152,27 +35,68 +1,7% +3,3% Brüssel BEL-20 Bruessel 3.910,11 +17,96 +0,5% -1,7% Budapest BUX Budapest 38.522,50 +68,15 +0,2% -2,2% Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.063,86 +46,19 +1,1% +3,7% Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 143.001,52 +3721,58 +2,7% +1,4% Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 985,81 +6,04 +0,6% -3,8% Lissabon PSI 20 Lissabon 5.420,60 +43,29 +0,8% +1,4% Madrid IBEX-35 Madrid 9.714,90 +28,70 +0,3% -3,3% Mailand FTSE-MIB Mailand 22.495,64 +61,89 +0,3% +2,7% Moskau RTS Moskau 1.262,27 +17,42 +1,4% +9,3% Oslo OBX Oslo 734,00 +7,03 +1,0% -1,2% Prag PX Prag 1.111,87 +2,24 +0,2% +3,1% Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.542,72 +10,57 +0,7% -2,2% Warschau WIG-20 Warschau 2.423,57 -26,22 -1,1% -1,5% Wien ATX Wien 3.392,38 +4,51 +0,1% -0,8% Zürich SMI Zuerich 8.917,80 +18,70 +0,2% -5,0% DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.22 Uhr Mi, 17:23 Uhr % YTD EUR/USD 1,2482 +0,21% 1,2482 1,2402 +3,9% EUR/JPY 132,79 -0,33% 132,79 132,56 -1,8% EUR/CHF 1,1526 -0,41% 1,1526 1,1545 -1,6% EUR/GBP 0,8879 -0,15% 0,8879 1,1256 -0,1% USD/JPY 106,41 -0,53% 106,41 106,91 -5,5% GBP/USD 1,4054 +0,35% 1,4054 1,3959 +4,0% Bitcoin BTC/USD 9.903,71 +4,95% 9.903,71 9.317,10 -31,05 ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,59 60,6 -0,0% -0,01 +0,3% Brent/ICE 63,94 64,36 -0,7% -0,42 -3,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.351,39 1.350,55 +0,1% +0,84 +3,7% Silber (Spot) 16,75 16,87 -0,7% -0,12 -1,1% Platin (Spot) 998,25 996,75 +0,2% +1,50 +7,4% Kupfer-Future 3,24 3,24 +0,1% +0,00 -1,9% ===
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 15, 2018 12:12 ET (17:12 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.
