Von Matthias Goldschmidt
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Allianz will Aktienrückkäufe trotz der starken Kapitalausstattung nicht als selbstverständlich verstanden wissen. Klar sei, dass man "das Kapital unserer Aktionäre nicht ungenutzt herumliegen lassen" wolle, sagte Vorstandschef Oliver Bäte auf der Bilanzpressekonferenz in München. Deswegen werde es zurückgegeben, wenn sich keine Investitionsmöglichkeiten auftäten.
Bäte hatte stets gesagt, dass er sich größere Zukäufe im Bereich der Sachversicherung vorstellen könnte. Allerdings sieht es derzeit nicht nach einer Großübernahme aus, auch wegen der hohen Preise. "Wir glauben, dass die Preise für Gesellschaften, wenn man sie kauft, sehr hoch sind", sagte der Manager. Angesichts dieser Entwicklung "müssen wir diszipliniert sein und auf den Zeitpunkt warten, an dem Strategie und Ökonomie zusammenpassen." Bisher habe man nichts Passendes gefunden.
Die Kapitalausstattung der Allianz ist sehr komfortabel. Die Solvabilitätsquote lag Ende des Jahres bei 229 Prozent, was deutlich über dem Zielkorridor des Konzerns liegt. Die Allianz hatte im vergangenen Jahr das erste Aktienrückkaufprogramm des Konzerns in Höhe von 3 Milliarden Euro durchgeführt, daran schloss sich ein weiteres über 2 Milliarden Euro an, was derzeit noch läuft.
Bäte stellte klar, dass es nicht unbedingt so weitergehen wird, und er bereit ist, einen Kursrückgang bei Ausbleiben weiterer Rückkäufe in Kauf zu nehmen. "Das nehmen wir hin, es geht ja nicht um kurzfristige Kurssteigerungen als Hauptzweck. Was wir wollen, ist langfristig den Wert der Aktie nach oben zu entwickeln", sagte er.
In Sachen Zukäufe war die Allianz 2017 nicht untätig. Sie hat 2017 für M&A mehr als 3 Milliarden Euro zugekauft oder Akquisitionen angekündigt. Zuletzt wurde spekuliert, dass sich die Allianz den Bermuda-Versicherer XL anschaut.
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February 16, 2018 06:12 ET (11:12 GMT)
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