Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat einen Bericht dementiert, wonach von der Regierung bestellte Experten die umfassende Nachrüstung von Dieselautos mit Steuergeldern empfehlen. "Als Mitglied dieser Expertengruppe kann ich versichern, dass es keine Empfehlung für die steuerliche Förderung technischer Nachrüstungen bei Diesel-Pkw gibt", sagte DUH-Chef Jürgen Resch.
Er sieht stattdessen die Autohersteller in der Pflicht, den Umbau der Wagen mit Stickstoff-Katalysatoren zu bezahlen, damit sie weniger giftige Stickoxide aus den Auspfuffen pusten. "Die Bürger zahlen bereits mit ihrer Gesundheit für den millionenfachen Betrug der Autoindustrie", betonte Resch.
Das Bundesverkehrsministerium wollte am Freitag in Berlin die entsprechende Meldung aus der Süddeutschen Zeitung nicht dementieren. Der Bericht beziehe sich auf die Arbeit der Expertengruppe I, erklärte der Sprecher des Verkehrsministeriums, Ingo Strater. Deren Arbeit sei nicht abgeschlossen, es gebe auch noch keinen Abschlussbericht. Es werde in der Süddeutschen womöglich über Zwischenstände berichtet, das könne er aber nicht kommentieren.
Die Bundesregierung und die Autoindustrie wollen Fahrverbote für Selbstzünder in Städten unbedingt vermeiden. Betroffen von den sogenannten Hardware-Nachrüstungen wären potentiell mehrere Millionen Diesel-Pkw mit den Abgasklassen Euro 5 und Euro 6. Experten schätzen die Kosten dafür pro Wagen auf 1.500 bis 3.000 Euro.
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(Mitarbeit: Stefan Lange)
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February 16, 2018 11:01 ET (16:01 GMT)
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