BERLIN (Dow Jones)--Neuer Tiefpunkt für die gebeutelten Sozialdemokraten. Erstmals hat die AfD die SPD in einer Umfrage überholt. Die Rechtsausleger legen im aktuellen Insa-Meinungstrend für die Bild-Zeitung einen Zähler auf 16 Prozent zu, während die SPD 1 Prozentpunkt auf 15,5 Prozent einbüßt. Ihr Status als Volkspartei ist damit massiv in Frage gestellt.
"Die Union ist derzeit die einzige Volkspartei. Die Erneuerungs-Zusage scheint zu wirken", sagte Insa-Chef Hermann Binkert. Kanzlerin Angela Merkel rief am Montag die bisherige saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen Generalsekretärin aus und kürte sie damit zu ihrer Kronprinzessin.
CDU und CSU verbessern sich in der Wählergunst und erreichen 32 Prozent. Die Grünen halten ihr Ergebnis von 13 Prozent aus der Vorwoche. Die FDP verliert 1,5 Punkte und rutscht auf 9 Prozent. Die Linke gibt einen halben Punkt ab und bekäme 11 Prozent, würde am Sonntag gewählt.
In einer anderen aktuellen Umfrage für die Sender RTL und N-TV kann die SPD die AfD noch verweisen. Im Wahltrend des Forsa-Instituts erreicht die älteste Partei Deutschlands zwar auch nur 16 Prozent, bleibt damit aber noch 3 Punkte vor der AfD. Die Umfrage zeigt aber auch, dass das Vertrauen der Wähler in die designierte SPD-Chefin Andrea Nahles gering ist.
Nur 13 Prozent glauben, dass sie die Probleme des Landes in den Griff bekommen könnte. Dass sie eine angenehme Ausstrahlung hat, glauben ebenfalls nur 13 Prozent. Lediglich 18 Prozent halten die 47-Jährige für vertrauenswürdig. In der Bewertung der Persönlichkeit bleibt Nahles damit deutlich hinter dem gescheiterten SPD-Chef und Kanzlerkandidaten Martin Schulz zurück, der trotz besserer Werte bei der Bundestagswahl nur 20,5 Prozent der Stimmen geholt hatte.
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February 19, 2018 09:51 ET (14:51 GMT)
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