BERLIN (dpa-AFX) - Deutschland und die Niederlande wollen die Herausforderungen in Europa trotz der langen Regierungsbildung in Deutschland weiterhin gemeinsam angehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Montagabend vor einem Treffen mit dem niederländischen Ministerpräsident Mark Rutte, beide Seiten hätten in Europa immer konstruktiv zusammengearbeitet. Man wolle am Abend über den künftigen Finanzrahmen der EU sprechen, fügte die Kanzlerin hinzu.
Eine Debatte über die Finanzplanung der EU für die kommenden Jahre steht beim Gipfel Ende der Woche auf dem Programm. Der bevorstehende Brexit sorgt dabei für erhebliche Herausforderungen. Die Niederlande haben bereits Forderungen nach einer Ausweitung des EU-Haushalts eine Absage erteilt.
Rutte sagte nun, man habe "über die Jahre hin ein enges Verhältnis aufgebaut", sowohl persönlich wie politisch verstehe man sich gut. Man sei sowohl bei politischen wie auch bei Wirtschaftsfragen sehr oft gemeinsam vorangegangen. "Ich bin froh über die Aussicht, dass Angela Merkel und ich die enge Zusammenarbeit nach Abschluss der Regierungsbildung fortsetzen können", sagte Rutte.
Er wisse aus eigener Erfahrung, dass es mit der Regierungsbildung manchmal etwas länger dauern könne, fügte er mit einem ironischen Unterton hinzu. Rutte hatte in den Niederlanden im Oktober - mehr als sieben Monate nach der Parlamentswahl - eine neue Regierung bilden können. Der rechtsliberale Rutte führt nun eine Mitte-Rechts-Koalition. Er ist seit 2010 Regierungschef. Mit 225 Tagen war es die bislang längste Regierungsbildung in der Geschichte der Niederlande./bk/rm/tl/DP/he
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