Von Nick Timiraos
WASHINGTON (Dow Jones)--Die US-Währungshüter haben bei ihrer Sitzung am 30. und 31. Januar übereinstimmend die Meinung vertreten, dass der bessere Wachstumsausblick für die Wirtschaft für weitere Zinserhöhungen spricht. Die Wirtschaft dürfte noch schneller wachsen, als dies bei dem Treffen im Dezember noch erwartet worden sei, geht aus dem Protokoll der Sitzung von Ende Januar hervor. Nach dem Dezembertreffen hatte der Kongress Steuersenkungen bewilligt, die letztlich etwas höher ausgefallen seien, als die Notenbanker erwartet hatten.
Die Mehrzahl der Teilnehmer habe angemerkt, dass ein besserer Ausblick für das Wirtschaftswachstum die Wahrscheinlichkeit erhöhe, dass weitere, graduelle Zinsschritte angemessen seien, heißt es in dem Protokoll. Das gelte auch wegen des Inflationsausblicks: Die Fed rechnet mit einem deutlich schnelleren Anstieg der Kerninflation 2018. Einige Fed-Mitglieder sehen dem Protokoll zufolge aber auch Risiken, die sich aus einem zu schnellen Wachstum ergeben könnten.
Bei der Ratssitzung im Januar hatte die Federal Reserve das Zinsniveau von 1,25 bis 1,50 Prozent bestätigt. Seit dem Treffen gab es allerdings einen Kurssturz an den Aktienmärkten, die Anleiherenditen stiegen und die Volatilität schoss in die Höhe. Bei dem letzten Treffen unter dem Vorsitz von Janet Yellen machte die Notenbank keine Aussagen, die darauf deuteten, dass sie die Markterwartungen für eine Zinserhöhung im März zerstreuen will.
Die große Frage für Investoren ist, ob die Notenbanker die Zinsen in diesem Jahr mehr als drei Mal erhöhen, insbesondere wenn sie Anzeichen dafür sehen, dass die Inflationsrate im kommenden Jahr über das Ziel von 2 Prozent steigen könnte.
Mitarbeit: Andreas Plecko
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/kla/raz
(END) Dow Jones Newswires
February 21, 2018 14:32 ET (19:32 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.