NEW YORK (Dow Jones)--Kräftig im Plus notieren die US-Börsen am letzten Handelstag der Woche. Gegen Mittag New Yorker Zeit steigt der Dow-Jones-Index um 0,7 Prozent auf 25.133 Punkte. Der S&P-500 gewinnt 0,8 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,8 Prozent.
Händler nennen als Grund für die gute Stimmung die wieder gesunkenen Anleiherenditen. Unter den Anlegern habe die Angst vor steigenden Zinsen etwas nachgelassen, heißt es. Die Renditen war schon am Donnerstag zurückgekommen, nachdem der Präsident der Federal Reserve of Saint Louis, James Bullard bezweifelt hatte, dass die US-Notenbank in diesem Jahr vier Zinserhöhungen vornehmen werde. Am Freitag sinkt die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um weitere 4 Basispunkte auf 2,88 Prozent.
Das Thema Zinsen bleibt nichtsdestotrotz aktuell, zumal am Freitag keine Konjunkturdaten veröffentlicht werden, die den Markt bewegen könnten. Dafür werden aber mehrere Vertreter der US-Notenbank auf einer Konferenz der University of Chicago sprechen. Überdies ist ein Auftritt des Präsidenten der Federal Reserve Bank of San Francisco, John Williams, in Los Angeles angekündigt. Die Aussagen der Notenbanker dürften sorgfältig auf etwaige Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Federal Reserve überprüft werden.
Derweil bemüht sich US-Finanzminister Steven Mnuchin, Inflationsängste zu zerstreuen. In einem Interview mit CNBC sagte der Minister, die steigenden Löhne in den USA müssten nicht zwingend zu einem allgemeinen Preisauftrieb führen.
Am Devisenmarkt legt der Dollar wieder leicht zu. Für einen Euro werden knapp unter 1,23 Dollar gezahlt. Am Donnerstag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu etwa 1,2350 Dollar. Der falkenhafte Tenor des Fed-Sitzungsprotokolls vom Mittwoch stütze den Dollar, sagt Analyst Lukman Otunuga von FXTM. Wenn die Notenbanker bei ihren Auftritten am Freitag ebenfalls falkenhafte Töne anschlügen und andeuteten, dass dieses Jahr vier Zinsschritte möglich seien, dürfte die US-Währung zusätzlichen Rückenwind erhalten, erwartet der Analyst.
Der festere Dollar lastet auf den Rohstoffpreisen. So gibt der Goldpreis um 0,3 Prozent nach auf 1.328 Dollar je Feinunze.
Rohöl der US-Sorte WTI steigt um 1 Prozent auf 63,40 Dollar je Fass. Die europäische Referenzsorte Brent gewinnt 0,8 Prozent auf 66,95 Dollar. Der am Donnerstag gemeldete überraschende Rückgang der US-Ölvorräte stütze weiter den Preis, heißt es. Dieser erste Abbau der Lagerbestände seit vier Wochen sei darauf zurückzuführen, dass die US-Raffinerien keine Ölimporte verarbeitet hätten, sagt Stephen Brennock, Analyst bei PVM Oil Associates.
Andere Analysten halten die Lagerdaten vom Donnerstag jedoch für einen Ausrutscher. Er sehe den Ölpreis weiter fallen, sagt Norbert Rücker von Julius Bär und verweist unter anderem auf die starke US-Schieferölproduktion.
HP und Hewlett Packard Enterprise nach Quartalszahlen gesucht
Unter den Einzelwerten legen die Aktien von HP und Hewlett Packard Enterprise um 5,6 und 9,7 Prozent zu. Die beiden mittlerweile unabhängigen Unternehmen aus der Hewlett-Packard-Familie haben am Donnerstag nach Börsenschluss überzeugende Quartalsausweise vorgelegt. Der PC-Hersteller HP Inc hat mit seinen Geschäftszahlen zum ersten Quartal die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Bei HP zahlte sich der Fokus auf hochpreisige Geräte aus.
Noch besser lief es bei Hewlett Packard Enterprise (HPE): Steigende Verkäufe von Speicher- und Netzwerkgeräten hatten das Kerngeschäft von HPE im ersten Quartal angetrieben und das Unternehmen veranlasst, seine Gewinnziele hochzuschrauben. Zudem übertrafen die Ergebnisse die Markterwartungen.
Die Aktien von Intuit verlieren 1,1 Prozent. Der Ausblick des Softwareanbieters hat enttäuscht. Die Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal übertrafen jedoch die Erwartungen.
First Solar verbilligen sich um 7,8 Prozent. Der Solarpanelhersteller verbuchte zwar einen geringeren Verlust als befürchtet, enttäuschte aber mit der Umsatzentwicklung.
Universal Display stürzen um gut 16 Prozent ab. Der Hersteller organischer lichtemittierender Diodentechnik verfehlte bei Vorlage der Geschäftszahlen zum Abschlussquartal 2017 mit seinem Ausblick klar die Konsenserwartungen zur Erlösentwicklung. Gleichwohl fielen die Quartalszahlen besser als vorhergesagt aus.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.132,94 0,68 170,46 1,67 S&P-500 2.725,57 0,80 21,61 1,94 Nasdaq-Comp. 7.266,94 0,79 56,86 5,27 Nasdaq-100 6.827,50 0,97 65,64 6,74 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 2,23 -1,6 2,25 103,2 5 Jahre 2,62 -3,7 2,66 69,4 7 Jahre 2,79 -3,9 2,83 54,7 10 Jahre 2,88 -4,4 2,92 43,1 30 Jahre 3,17 -4,0 3,21 9,8 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:43 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,2292 -0,30% 1,2286 1,2319 +2,3% EUR/JPY 131,12 -0,36% 131,56 131,74 -3,1% EUR/CHF 1,1498 -0,03% 1,1502 1,1516 -1,8% EUR/GBP 0,8799 -0,39% 0,8816 1,1317 -1,0% USD/JPY 106,69 -0,03% 107,09 106,95 -5,3% GBP/USD 1,3967 +0,09% 1,3934 1,3940 +3,4% Bitcoin BTC/USD 10.142,23 +1,90% 9.854,90 9.939,11 -29,39 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,40 62,77 +1,0% 0,63 +5,0% Brent/ICE 66,95 66,39 +0,8% 0,56 +1,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.327,98 1.332,07 -0,3% -4,10 +1,9% Silber (Spot) 16,53 16,61 -0,5% -0,08 -2,4% Platin (Spot) 994,90 997,50 -0,3% -2,60 +7,0% Kupfer-Future 3,20 3,24 -1,3% -0,04 -3,0% ===
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February 23, 2018 11:51 ET (16:51 GMT)
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