DJ WOCHENENDÜBERBLICK/24. und 25. Februar
Fed/Williams sieht 2018 drei oder vier Zinserhöhungen
Der Präsident der San-Francisco-Fed, John Williams, hält 2018 eine Anhebung der kurzfristigen Zinsen um genauso viel oder mehr wie im vergangenen Jahr für möglich. Grund dafür sei der sich aufhellende wirtschaftliche Ausblick. Die US-Notenbank hat ihren Leitzins 2017 dreimal auf eine Spanne 1,25 Prozent und 1,50 Prozent erhöht und Dezember für das Laufende Jahr drei weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt.
EZB erklärt lettische ABLV Banka für gescheitert
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die lettische ABLV Banka für gescheitert erklärt. Da das Institut nach Einschätzung der Abwicklungsbehörde SRB weder mit Blick auf die Finanzstabilität, noch auf die Finanzierung der Realwirtschaft bedeutend ist, wird es in nationaler Verantwortung abgewickelt. Das Gleiche gilt für die Luxemburger Tochter der ABLV.
Teilnehmerkreise: Merkels Ministerliste fürs Kabinett steht
Die Liste der CDU-Minister von Bundeskanzlerin Angela Merkel für das neue Kabinett steht: Laut Teilnehmerkreisen sagte Merkel am Sonntag in den CDU-Gremiensitzungen, Jens Spahn solle Gesundheitsminister werden, Peter Altmaier solle das Wirtschaftsministerium übernehmen, Ursula von der Leyen solle Verteidigungsministerin bleiben. Julia Klöckner solle neue Landwirtschaftsministerin werden, Anja Karliczek Bildungsministerin und Helge Braun neuer Kanzleramtschef, sagte Merkel demnach weiter.
Kieler Finanzministerium will HSH-Nordbank-Verkauf absegnen
Die Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein wollen am kommenden Mittwoch in einer gemeinsamen Sitzung im Kieler Landeshaus grünes Licht für den Verkauf der HSH-Nordbank geben. Schleswig-Holsteins Finanzministerium werde empfehlen, einem entsprechenden Vertrag zuzustimmen, erklärte die Behörde auf Anfrage der Welt am Sonntag.
Daimler und Baic investieren in neues Mercedes-Werk in China
Der Autokonzern Daimler und sein chinesischer Partner Baic Motor wollen die Produktionskapazitäten von Mercedes-Benz in China ausweiten, um die Nachfrage im weltgrößten Automarkt zu bedienen. Gemeinsam wollen die beiden Konzerne umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro in den Bau eines neuen Werkes ihres Joint Ventures Beijing Benz Automotive investieren, wie Baic Motor Co Ltd mitteilte. Das neue Werk soll verschiedene Mercedes-Modelle herstellen, unter anderem Elektrofahrzeuge.
IPO/Dropbox reicht Antrag für Börsengang ein
Der US-Datenspeicherdienst Dropbox hat den Vorhang über seinem lange erwarteten Börsengang gelüftet, der einer der größten der Technologiebranche in den vergangenen Jahren werden dürfte. Die Finanzdaten des 11-jährigen Unternehmens, die Dropbox bei der US-Börsenaufsicht einreichte, zeichnen das Bild eines Unternehmen mit mehr als 1 Milliarde US-Dollar Umsatz, schrumpfenden Verlusten und etwa 11 Millionen zahlenden Nutzern. Allerdings hat sich das Umsatzwachstum verlangsamt und die überwiegende Mehrheit der insgesamt mehr als 500 Millionen Nutzer nutzt nur das Basiskonto und zahlt nichts.
US-Steuerreform beschert Berkshire Hathaway Milliardengewinn
Die Steuerreform in den USA hat Berkshire Hathaway einen Sondergewinn in Höhe von 29 Milliarden US-Dollar beschert. Dank der von Präsident Donald Trump im Dezember unterzeichneten neuen Gesetzgebung sinkt die Schätzung der Steuern, die Berkshire bei einem Verkauf ihrer Aktienanlagen zahlen müsste. Der Nettogewinn sprang auf 44,94 Milliarden US-Dollar, von 24,07 Milliarden im Jahr zuvor.
Microsoft und Xiaomi arbeiten bei KI zusammen
Microsoft und der chinesische Smartphonehersteller Xiaomi wollen künftig bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) zusammenarbeiten. Die beiden langjährigen Technologiepartner unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung, ein "Memorandum of Understanding". Bei der Kooperation geht es unter anderen um die Integration der Microsoft-Software Cortana, einer digitalen Assistentin, in Xiaomis neuen intelligenten Lautsprecher Mi AI Speaker.
Schweizer Unternehmen gibt 250 Fälle von Quecksilber-Vergiftungen zu
Das Schweizer Chemie- und Biotechnologie-Unternehmen Lonza hat bis zu 250 Fälle von Quecksilber-Vergiftungen unter seinen Mitarbeitern im Kanton Wallis zwischen 1920 und 1950 zugegeben. Allerdings sei nach bisherigen Erkenntnissen kein Mitarbeiter am dem Standort in Visp infolge der Vergiftungen gestorben, und nur wenige seien schwer erkrankt, teilte ein Unternehmenssprecher am Samstag mit.
Die SPD fällt in der Wählergunst auf einen neuen Tiefstwert
Während die SPD-Mitglieder noch darüber abstimmen, ob sie den Koalitionsvertrag von Union und SPD befürworten, fällt die SPD in der Wählergunst auf einen neuen Tiefstwert. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für Bild am Sonntag erhebt, erreicht die Partei nur noch 17 Prozent. Gegenüber der Vorwoche hat sich die SPD damit um 2 Prozentpunkte verschlechtert.
Rüstungsexporte in Entwicklungsländer verdoppeln sich 2017
Das Volumen der Genehmigungen für deutsche Rüstungsexporte in Entwicklungsländer hat sich im vergangenen Jahr auf mehr als 1 Milliarde Euro verdoppelt. Das geht aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
Ökonom Sinn warnt Berlin vor Macrons Plänen für die Eurozone
Der Ökonom Hans-Werner Sinn hat die kommende Bundesregierung davor gewarnt, dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron bei der Reform der Eurozone zu weit entgegenzukommen. "Die Bundesregierung macht einen großen Fehler, wenn sie auf Macrons Vorschläge eingeht", sagte der ehemalige Präsident des Münchener Ifo-Instituts der Zeitung Welt am Sonntag. "Würden die Ideen von Macron umgesetzt, würde das die Eurozone kurzfristig stabilisieren, aber langfristig destabilisieren."
Antifaschistische und rechtsextreme Kundgebungen vor Parlamentswahl in Italien
Eine Reihe von rechtsextremen und antifaschistischen Kundgebungen in Italien haben gut eine Woche vor der Parlamentswahl die aufgeheizte politische Lage im Land deutlich gemacht. Zu einer Kundgebung der Rechtsaußen-Partei Lega Nord in Mailand kamen am Samstag laut Polizeischätzung bis zu 20.000 Menschen. Bei einer antifaschistischen Kundgebung in Mailand gab es Zusammenstöße mit der Polizei.
UN-Sicherheitsrat verabschiedet Resolution für Waffenruhe in Syrien
Nach tagelangen zähen Verhandlungen hat der UN-Sicherheitsrat eine Resolution für eine einmonatige Waffenruhe in Syrien verabschiedet. Das Gremium stimmte am Samstag in New York nach mehrfachen Verschiebungen wegen russischer Einwände einstimmig für eine baldige Feuerpause zur Ermöglichung von Hilfslieferungen sowie für ein Ende der Belagerung von Ost-Ghuta und anderer Gebiete. Die Bundesregierung drang wie die USA auf eine rasche Umsetzung der Resolution.
Merkel und Macron fordern von Putin "maximalen Druck" auf Assad
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der russische Staatschef Wladimir Putin haben am Sonntag über die Umsetzung eines Waffenstillstands für Syrien beraten. In einem Telefonat begrüßten die drei Politiker die Waffenstillstandsresolution des UN-Sicherheitsrats. Macron und Merkel hätten Putin aufgerufen, "maximalen Druck auf das syrische Regime auszuüben, um eine sofortige Einstellung der Luftangriffe und Kämpfe zu erreichen", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.
Mexikos Präsident sagt US-Besuch nach Streit mit Trump ab - Zeitung
Ein hitziges Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Mexikos Staatschef Enrique Peña Nieto hat einem Bericht zufolge die Aussöhnung der beiden Politiker vorerst verhindert. Die Vorbereitungen für ein persönliches Treffen in Washington seien abgebrochen worden, nachdem die beiden Politiker bei ihrem Telefonat am Dienstag erneut wegen des umstrittenen Baus einer Grenzmauer zu Mexiko aneinandergeraten seien, meldete die Washington Post am Wochenende.
Peking kritisiert Nordkorea-Sanktionen der USA gegen chinesische Firmen
Die Regierung in Peking hat die neuen US-Sanktionen gegen chinesische Firmen wegen illegalen Handels mit Nordkorea verurteilt. China lehne die einseitigen Strafmaßnahmen entschieden ab, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Samstag. Washington müsse sein Fehlverhalten "umgehend" stoppen, um der Zusammenarbeit beider Länder nicht zu schaden.
Nordkorea verurteilt jüngste US-Sanktionen als "Kriegshandlung"
Nordkorea hat die jüngsten US-Sanktionen als "Kriegshandlung" verurteilt. "Wie wir bereits wiederholt gesagt haben, sehen wir jede Beschränkung gegen uns als Kriegshandlung an", hieß es am Sonntag in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums. Das Ministerium drohte zugleich mit Vergeltung, sollten "die USA wirklich die Nerven haben", Nordkorea in "grober" Weise entgegenzutreten.
US-Regierung will weiter "maximalen Druck" auf Nordkorea ausüben
Trotz der Teilnahme von US-Präsidententochter Ivanka Trump an der Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele in Südkorea will Washington weiter "maximalen Druck" auf Nordkorea ausüben. Präsident Donald Trump werde nicht die gleichen Fehler wie die Vorgängerregierung machen und "weich oder schwach" gegenüber Pjöngjang auftreten, sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders am Samstag in Pyeongchang. Ein Treffen zwischen der Präsidententochter und nordkoreanischen Vertretern sei nicht geplant.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 25, 2018 11:30 ET (16:30 GMT)
US-Demokraten veröffentlichen eigenen Bericht zur Russland-Affäre
In den USA haben die oppositionellen Demokraten einen eigenen Bericht zu den Ermittlungen in der Russland-Affäre vorgelegt, der Vorwürfe der Republikaner gegen die Bundespolizei FBI und das Justizministerium widerlegen soll. Das stark überarbeitete Dokument wurde am Samstag von demokratischen Kongressabgeordneten veröffentlicht. Es widerspricht einem Bericht der Republikaner über angebliche Verfehlungen des FBI und des Ministeriums bei einer Abhörgenehmigung für einen ehemaligen Wahlkampfberater von Präsident Donald Trump.
Trumps Ex-Berater Manafort soll europäische Politiker bezahlt haben
Bei seinen Untersuchungen zur Russland-Affäre verfolgt US-Sonderermittler Robert Mueller eine Spur zu ranghohen europäischen Ex-Politikern: Der ehemalige Wahlkampfleiter von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, soll heimlich eine Gruppe europäischer Ex-Politiker unter Führung eines "ehemaligen europäischen Kanzlers" für Lobbyarbeit zugunsten prorussischer Politiker in der Ukraine bezahlt haben. Dies geht aus der neuen Anklageschrift Muellers gegen Manafort hervor.
US-Firmen beenden Zusammenarbeit mit Waffenlobby NRA
Nach dem Schulmassaker im US-Bundesstaat Florida mit 17 Toten beenden immer mehr US-Unternehmen ihre Zusammenarbeit mit der mächtigen Waffenlobby NRA. Die Fluggesellschaften Delta und United schlossen sich am Samstag einer Reihe von Firmen, darunter Autovermieter und Versicherer, an, die nicht länger mit der NRA in Verbindung gebracht werden wollen. In den sozialen Netzwerken im Internet hatte es zuletzt massiven Druck durch die Nutzer gegeben.
Gucci spendet 500.000 Dollar für Schülerdemo gegen laxe Waffengesetze
Das italienische Luxus-Modehaus Gucci spendet eine halbe Million Dollar (406.000 Euro) für die geplante Schülerdemonstration für schärfere Waffengesetze in den USA. "Wir stehen an der Seite des March For Our Lives und der unerschrockenen Schüler im ganzen Land, die fordern, dass ihre Leben und ihre Sicherheit vorrangig behandelt werden", erklärte das Unternehmen.
Staatsmedien: China will Amtszeitbegrenzung für Staatschefs aufheben
Chinas Präsident Xi Jinping kann sich womöglich über das Jahr 2023 hinaus an der Macht halten. Das Zentralkomitee (ZK) der Kommunistischen Partei habe sich dafür ausgesprochen, die in der Verfassung vorgeschriebene Amtszeitbegrenzung auf zwei aufeinanderfolgende Mandate von je fünf Jahren aufzuheben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag. Über den Vorschlag, der auch die Amtszeit der Vize-Präsidenten betreffen würde, soll Anfang März der Volkskongress abstimmen.
DJG/DJN/AFP/sha
(END) Dow Jones Newswires
February 25, 2018 11:30 ET (16:30 GMT)
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