NEW YORK/STOCKHOLM (dpa-AFX) - Der weltgrößte Musikstreaming-Dienst Spotify macht mit seinem lange erwarteten Börsengang in New York Ernst. Dabei wählt das schwedische Unternehmen den ungewöhnlichen Weg einer Direktplatzierung, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Börsenprospekt hervorgeht. Dabei spart sich Spotify die sonst bei Börsengängen übliche Werbetour bei Investoren und einen darauffolgenden Preisfindungsprozess unter Beteiligung von Investmentbanken.
Statt dessen sollen die Kauf- und Verkaufsangebote am Tag der Erstnotierung über den Startpreis der Aktien entscheiden. Bei der Direktplatzierung kämen die Anteilsscheine einfach in den Handel - ohne dass Spotify dabei frisches Geld hereinholt. Das spart Kosten. Allerdings entfiele damit auch das übliche Verfahren, bei dem man sich an den angemessenen Aktienpreis herantastet. Das Listing sei unter dem Kürzel "SPOT" geplant, hieß es.
Spotify ist die Nummer eins im Geschäft mit Musik-Streaming, bei dem die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Ende 2017 kam Spotify den Angaben zufolge auf 71 Millionen zahlende Abo-Kunden. Allerdings fuhr das Unternehmen durchgängig Verluste ein. Im abgelaufenen Jahr verbuchte es bei einem Umsatz von 4,1 Milliarden Euro einen operativen Verlust von 378 Millionen Euro.
In einer Finanzierungsrunde im Sommer 2015 wurde das Unternehmen laut Medienberichten insgesamt mit 8,5 Milliarden Dollar bewertet. Nach Informationen des "Wall Street Journal" vom Frühjahr 2017 wurde für die Aktienplatzierung ein Börsenwert bei 10 Milliarden Dollar angepeilt, nach Einschätzung von Analysten könnte er bei 20 Milliarden Dollar liegen./stw/ajx
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