STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Trumps Protektionismus entsetzt Anleger
Auto- und Stahlhersteller knicken ein
Von Andreas Groß, Börse Stuttgart TV News Redaktion
Droht ein Handelskrieg mit den USA? Trump hat Strafzölle angekündigt für Stahlimporte und die EU steht in den Startlöchern um zu kontern. Anleger flüchten entsetzt aus Aktien - nicht nur aus Stahl Aktien. Dax fällt unter 12.00 Punkte.
An der Wall Street hatte der Dow Jones kräftig verloren. Rasant ging es auch beim Nikkei in Tokio abwärts: Über 2,5 Prozent. Es ist der dritte Verlusttag in Folge. Die ohnehin zaghafte Erholung ist damit vorbei, der Dax befinde sich auf der Suche nach dem nächsten Tief. Die Marke von 12.000 Punkten ist krachend gefallen.
Nachdem US Präsident Donald Trump mit Importzöllen für Stahl eine Art Handelskrieg angezettelt hat, stehen vor allem Stahltitel und Autowerte unter Beschuss. Thyssen, Salzgitter, Aurubis verlieren in der Spitze bis zu 5 Prozent. BMW, Daimler und Volkswagen geben bis zu 3 Prozent nach. Trump hatte am Donnerstag angekündigt, die heimische Stahlindustrie mit Strafzöllen auf alle Stahlimporte in Höhe von 25 Prozent abzuschirmen. Auf Aluminium-Einfuhren sollen zehn Prozent erhoben werden.
Was entsetzt, ist nicht alleine die Tatsache, dass Trump Zölle erhebt, sondern die Höhe. Details will Trump in der nächsten Woche bekanntgeben.
Die EU reagierte prompt und kündigte umgehend Vergeltungsmaßnahmen an. Sicherlich ebenfalls ein Belastungsfaktor sind die politischen Entscheidungen, die am Wochenende anstehen: Die Wahlen in Italien und das Ergebnis der Mitgliederbefragung der SPD: Große Koalition oder Neuwahlen. Zementriese in der Verlustzone Der Zementriese LafargeHolcim hat 2017 einen hohen Verlust gemacht. Das liegt an großen Abschreibungen. Unter dem Strich fiel ein Fehlbetrag von knapp 1,7 Milliarden Schweizer Franken (1,47 Mrd Euro) an. Ein Jahr zuvor hatte LafargeHolcim einen Gewinn von knapp 1,8 Milliarden Franken ausgewiesen. Die Abschreibungen belaufen sich auf 3,8 Milliarden Schweizer Franken im vierten Quartal. Algerien sowie einige Märkte in den USA haben nicht den erwarteten Ertrag gebracht.
Das passiert, wenn ein neuer Chef genau hinschaut. Jan Jenisch ist seit Anfang September im Amt. Rechnet man die Abschreibungen und Verkäufe raus, dann hätte der Baustoffkonzern 1,4 Milliarden Franken verdient und damit 11,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Deswegen bekommen Aktionäre unverändert eine Dividende von 2 Franken. HolcimLafarge Aktien verlieren knackige sechs Prozent zur Mittagszeit.
Boom vorbei - Alstria mit weniger Umsatz Der Immobilienkonzern Alstria Office hat im vergangenen Jahr weniger Umsatz gemacht. 2017 sinkt der Umsatz um 4,4 Prozent auf 193,7 Millionen Euro.
Das operative Ergebnis bleibt trotzdem stabil, weil gleichzeitig die Finanzierungskosten gesunken sind. Die Aktionäre sollen mit 0,52 Euro je Aktie eine stabile Dividende erhalten. Für das laufende Jahr rechnet Alstria mit weiterem Rückgang bei Umsatz und operativem Ergebnis. Den schwachen Ausblick quittieren Anleger mit Verkäufen. Alstria verlieren am Mittag über zwei Prozent.
Börse Stuttgart TV
Nun wird es ernst. Der Musikstreamingdienst Spotify gilt bereits seit längerer Zeit als heißer Börsenkandidat. Nun macht das schwedische Unternehmen offenbar Nägel mit Köpfen: Bereits Ende März könnte der Börsengang über die Bühne gehen. Roland Hirschmüller über die wichtigsten Eckdaten des anstehenden IPOs bei Börse Stuttgart TV.
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Euwax Sentiment Index
Die Anleger in Stuttgart werden am früher Nachmittag mutiger - der Optimismus kehrt vorsichtig zurück. Das Stimmungsbarometer der Börse Stuttgart, der EUWAX Sentiment Index, dreht mit +30 Punkten in den positiven Bereich auf. Anleger gehen in dieser Marktlage davon aus, dass sich der Dax von seinem Ausverkauf wieder erholt.
Trends im Handel
Anleger in Stuttgart machen offensichtlich die Autobauer als Verlierer des Trump'schen Protektionismus aus. Knock-out-Calls auf BWM und Daimler werden überwiegend verkauft
Eine Empfehlung lässt Anleger beherzt zugreifen bei Call-Optionsscheinen auf den Streamingdienst Netflix, nachdem sich eine Ko-operation mit dem Wettbewerber Sky abzeichnet.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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