Wer einen Einzeltitel, wie etwa die BMW-Aktie (ISIN: DE0005190003), gegen Rückschläge (teil-)absichern will, kann dafür klassische Put-Optionsscheine nutzen. Gerade im aktuellen Marktumfeld gestiegener Volatilitäten sind diese jedoch relativ teuer. Umgekehrt verhält es sich mit Reverse-Bonus-Zertifikaten: Da die Wahrscheinlichkeit einer Barriere-Verletzung mit höherer Schwankungsbreite grundsätzlich steigt, weisen sie jetzt besonders interessante Konditionen auf (das gilt natürlich ebenso für klassische Bonus-Zertifikate). Ersetzt man also seine BMW-Aktien durch Reverse-Bonus-Zertifikate auf BMW, profitiert man nicht nur bei fallenden Kursen, sondern kassiert schon bei einer Seitwärtsbewegung und sogar im Fall leicht steigender Kurse eine attraktive Rendite - es genügt, dass der Markt nicht zu "bullish" und die Barriere bis zum Bewertungstag niemals berührt oder überschritten wird.
Szenario 1: BMW notiert bis Mitte September immer unter 100 Euro
Das BMW Reverse Capped Bonus-Zertifikat mit der ISIN DE000GD8UNY2 von Goldman Sachs hat ein Reverse-Level von 145 und ein Cap von 62 Euro. Die Differenz bestimmt den maximalen Rückzahlungsbetrag von 83 Euro. Beim aktuellen Aktienkurs von 84 Euro kostet das Zertifikat 79,85 Euro. Wird die Barriere bei 100 Euro bis zum Bewertungstag (21.9.) nie berührt oder überschritten, dann erzielen Anleger einen Gewinn von 3,15 Euro pro Zertifikat - das entspricht einer Rendite von 7 Prozent p.a. Für den Fall, dass die Barriere verletzt wird, erhalten Anleger die Differenz aus Reverse-Level und Aktienschlusskurs am Bewertungstag. Sie verlieren grundsätzlich das gesamte Aufgeld, das derzeit bei knapp 24 Prozent liegt.
Szenario 2: BMW handelt bis Mitte Juni immer unter 96 Euro
Wer kurzfristiger und pessimistischer denkt, könnte eine niedrigere Barriere - beispielsweise bei 96 Euro - wählen und damit seine mögliche Seitwärtsrendite erhöhen. Der maximale Rückzahlungsbetrag des Revers-Bonus-Zertifikats mit der ISIN DE000GM0ULJ3 (Bewertungstag 15.6.) beträgt bei einem Reverse-Level von 150 Euro und einem Cap bei 62 Euro genau 88 Euro. Bei einem Kaufpreis von 85,10 Euro ergibt sich ein möglicher Gewinn von 2,90 Euro oder 11,8 Prozent p.a. Im Risiko: Das Aufgeld liegt derzeit bei gut 22 Prozent.
ZertifikateReport-Fazit: Die beiden Kurzläufer sprechen sowohl Anleger mit Absicherungsabsicht als auch Spekulanten an, die davon ausgehen, dass die Barrieren von 96 oder 100 Euro bis Juni oder September nie erreicht werden. Aufgrund der Aufgelder ist mit Hebelwirkung zu rechnen, sobald der Aktienkurs "in die falsche Richtung" tendiert - daher stets dranbleiben und ggf. mit Stopp Loss agieren.
Autor: Thorsten Welgen
Quelle: hebelprodukte.de