Kommentare und Einschätzungen zu den geldpolitischen Beschlüssen der EZB:
Lampe: EZB streicht im April die Bindung von APP an Inflation
Das Bankhaus Lampe rechnet damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) bei seiner Sitzung im April die Formulierung aus dem geldpolitischen Statement streichen wird, wonach die Anleihekäufe so lange fortgeführt werden sollen, bis der EZB-Rat eine nachhaltige Korrektur des Inflationspfads erkennt. "Da muss er irgend eine andere Formulierung finden, etwas weniger Verbindliches, das zeigen auch die aktuellen Inflationsprojektionen", sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger. Krüger bezog sich auf die Inflationsprojektionen des EZB-Stabs, die zeigten, dass für 2020 weiterhin nicht mit einem Erreichen des Inflationsziels gerechnet werde.
DIW: EZB muss sich alle Optionen offen halten
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht kein baldiges Ende der expansiven Geldpolitik. "Die Europäische Zentralbank hält Kurs und setzt ihre expansive Geldpolitik fort", erklärte er. Die EZB müsse "sich alle Optionen offen halten". Die jüngsten Korrekturen an den Finanzmärkten, der stärkere Euro und die enttäuschend schwache Inflationsentwicklung im Euroraum ließen "nicht auf ein baldiges Ende der expansiven Geldpolitik schließen". Fratzscher sah "nun eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Anleihekäufe nochmals verlängert werden, zumindest bis Ende 2018". Er erwartete, "dass die EZB maximal flexibel bleiben will und ihre Entscheidung über einen Ausstieg erst im Sommer treffen wird".
Bankenverband: Sehr kleine Trippelschritte der EZB
Der Bundesverband deutscher Banken hat reserviert auf die Beschlüsse der EZB reagiert. "Die EZB geht nur mit sehr kleinen Trippelschritten in Richtung Ausstieg aus der extrem expansiven Geldpolitik", erklärte Hauptgeschäftsführer Christian Ossig. Am Donnerstag habe sie sich von der Option verabschiedet, das Aufkaufprogramm gegebenenfalls wieder aufzustocken. "Als nächsten Schritt sollte sie nun bald klare Hinweise geben, dass das Aufkaufprogramm im Herbst dieses Jahres nicht mehr verlängert wird." Wichtig sei ferner, "dass nun auch das Ende der Negativzinsen kommunikativ vorbereitet wird".
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March 08, 2018 09:57 ET (14:57 GMT)
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