FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am frühen Nachmittag sorgte eine geldpolitische Entscheidung der EZB zunächst für Kursgewinne beim Euro. Die Notenbank hatte sich weiter an das Ende der Geldschwemme in der Eurozone herangetastet. In ihrer Stellungnahme nach der Zinsentscheidung verzichteten die Währungshüter auf die Formulierung, dass die Notenbank ihre milliardenschweren Anleihekäufe ausweiten könnte, sollten sich die Rahmenbedingungen verschlechtern.
"Brotkrumen für die Falken", kommentierte der Chefvolkswirt der Direktbank ING-Diba, Carsten Brzeski, die geldpolitische Maßnahme. Mit dem Begriff "Falken" werden gemeinhin Notenbanker bezeichnet, die sich für eine straffere Geldpolitik einsetzen. Zuletzt hatte sich vor allem Bundesbank-Präsident Jens Weidmann immer wieder für eine Begrenzung der Geldflut stark gemacht.
Kaum war die geldpolitische Entscheidung verkündet, versicherte EZB-Präsident Mario Draghi auf der anschließenden Pressekonferenz, dass die Geldpolitik weiterhin locker bleibt wird. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern haben die Aussagen des Notenbankchefs auf eine Beruhigung der Anleger am Devisenmarkt abgezielt. Der Kursverlauf des Euro machte deutlich, dass die Aussagen Wirkung zeigten: Der Euro fiel von seinem Tageshoch bei 1,2446 Dollar um mehr als einen Cent auf sein Tagestief.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89465 (0,89513) britische Pfund, 131,83 (131,41) japanische Yen und 1,1731 (1,1673) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1321,00 (1329,40) Dollar gefixt./jkr/tos/das
ISIN EU0009652759 NL0011821202
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