ESSEN (dpa-AFX) - Die Aufsichtsräte der Energiekonzerne RWE
Eon sieht durch die Transaktion Synergien von 600 bis 800 Millionen Euro jährlich ab 2022. Nach ersten Berechnungen sollen dabei 5000 der dann insgesamt deutlich über 70 000 Arbeitsplätze bei der neuen Eon im Zuge der Integration abgebaut werden. RWE erwarte dagegen durch die Transaktion in den kommenden Jahren insgesamt keinen Personalabbau, hieß es.
Eon gehe aus einer Position der Stärke in die Transaktion mit RWE, sagte Teyssen. Der Konzern habe die Lasten der Vergangenheit hinter sich gelassen. Eon zog zudem seine Zahlen und seine mittelfristige Planung vor, die eigentlich für Mittwoch geplant waren. Nach einem Milliardenverlust 2016 wies der Konzern wieder Gewinne aus. Die Verschuldung wurde gesenkt. Mit dem bestehenden Portfolio - also noch inklusive des Geschäfts mit Erneuerbaren Energien - will Eon bis 2020 das operative Ergebnis (Ebit) durchschnittlich um 3 bis 4 Prozent jährlich steigern. Das Ergebnis je Aktie soll je um 5 bis 10 Prozent zulegen. "Wir erwarten, dass wir dieses selbst gesetzte Ziel mit der angekündigten Transaktion noch werden übertreffen können", kündigte Finanzvorstand Marc Spieker zudem an.
Teyssen und RWE-Chef Rolf Martin Schmitz, wollen am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Essen Einzelheiten der Vereinbarung erläutern.
Wie bereits bekannt, will Eon
Sobald Eon die Kontrolle über Innogy erhalten hat, soll der größte Teil des Gesamtgeschäfts mit Erneuerbaren Energien an RWE gehen. RWE bekommt zudem weitere Geschäftsteile: von Innogy das Gasspeichergeschäft und den Anteil am österreichischen Energieversorger Kelag; von Eon die Minderheitsbeteiligungen an den von RWE betriebenen Kernkraftwerken Emsland und Gundremmingen. RWE zahlt als Ausgleich zudem noch 1,5 Milliarden Euro an Eon.
Durch die Integration des erneuerbaren Energiegeschäfts von E.ON und innogy wird RWE den Angaben zufolge über CO2-freie Erzeugungskapazitäten von rund 8 Gigawatt aus Wind Offshore und Onshore sowie Wasser und Photovoltaik verfügen. RWE werde so zur Nummer drei in Europa im Geschäft mit erneuerbaren Energien insgesamt und zur Nummer zwei bei der Windkraft. Der Ausbau der erneuerbaren Energien entwickele sich zunehmend von einem regulierten Bereich zu einem normalen Wettbewerbsmarkt, sagte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz. Für dieses sei daher eine schlagkräftige Größe "erfolgsentscheidend". Das Geschäft mit den erneuerbaren Energien mit über 2500 Beschäftigten werde im RWE-Konzern neben den bisherigen Segmenten gebündelt.
Die ganze Transaktion soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein und muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Bis zum Abschluss der Transaktion blieben Eon, RWE und Innogy eigenständige Gesellschaften und Wettbewerber. Die Angebotsperiode des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots soll nach Genehmigung der Angebotsunterlage durch die BaFin Anfang Mai 2018 beginnen./nas/tos
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