Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
OECD hebt Wachstumsprognosen an und lobt deutsche Finanzpolitik
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft im laufenden und nächsten Jahr etwas angehoben und dies unter anderen mit den geplanten höheren Staatsausgaben in Deutschland begründet. Wie die OECD in einer Aktualisierung ihres jüngsten Wirtschaftsausblicks mitteilte, rechnet sie für 2018 und 2019 mit einem Anstieg des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von je 3,9 Prozent. Im November hatte sie Wachstumsraten von 3,7 und 3,6 Prozent vorausgesagt.
Iran will Ölproduktion bis 2021 um 600.000 Barrel steigern
Der Iran hat eine Steigerung seiner Ölproduktion angekündigt. Ölminister Bijan Zanganeh sagte in einem Interview mit dem Wall Street Journal, die Tagesproduktion solle bis 2021 um 600.000 Barrel steigen. Man benötige die Einnahmen zur Bezahlung der chinesischen Investoren und rechne damit, dass die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) dem zustimmen werde. "Wir sind gegen eine künstliche Verknappung an den Märkten", sagte Zanganeh.
Zahl der Arbeitsstunden in Deutschland auf rund 60 Milliarden gestiegen
Rund 60 Milliarden Arbeitsstunden haben Deutschlands Erwerbstätige im vergangenen Jahr geleistet - das war der höchste Stand seit 1991, wie das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg am Dienstag mitteilte. Grund für das hohe Arbeitsvolumen ist die Rekordzahl an Erwerbstätigen, die im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent auf 44,3 Millionen geklettert war. Die Arbeitsstunden stiegen laut IAB um 1,1 Prozent im Vorjahresvergleich.
Banken fragen etwas weniger EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 1,021 Milliarden Euro zum Festzinssatz von 0,00 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 29 Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit rund 0,125 Milliarden Euro weniger Liquidität - der Tender in der Vorwoche hatte ein Volumen von 1,146 Milliarden Euro. Das neue Geschäft mit Fälligkeit am 21. März 2018 wird am 14. März valutiert.
Juncker: In Brexit-Verhandlungen Zeit "Reden in Verträge" zu gießen
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die britische Regierung aufgefordert, schnell eine klare Position zum Brexit und den künftigen Beziehungen mit der Europäischen Union einzunehmen. Nur ein Jahr vor dem EU-Austritt sei es "nun Zeit, Reden in Verträge umzuwandeln, Zusagen in Vereinbarungen", sagte Juncker am Dienstag im Europaparlament in Straßburg. Bei den künftigen Beziehungen müssten aus "breit gefassten Anregungen und Wünschen" bald "konkrete, praktikable Lösungen" werden.
China will Regulierungsbehörden im Banken- und Versicherungssektor verschmelzen
China will sein Finanzsystem stabiler gegen Risiken machen und plant daher eine Reihe von Reformen. Wichtigste Neuerung ist die Zusammenlegung der Regulierungsbehörden für den Banken- und den Versicherungssektor, deren Aufgaben in einer Behörde gebündelt werden sollen, wie aus Plänen hervorgeht, die die Regierung am Dienstag dem Nationalen Volkskongress vorlegte. Schon jetzt überschnitten die Aufgaben sich in einigen Gebieten, weshalb es Unklarheiten gebe.
Brüssel will mehr Druck auf Drittländer bei Rücknahme abgelehnter Asylbewerber
Im Streit um die Rücknahme abgelehnter Asylbewerber will die EU-Kommission künftig mehr Druck auf Drittstaaten ausüben. Länder, die sich weigerten, bei der Rückführung von Migranten in ihre Heimat mit EU-Ländern zusammenzuarbeiten, sollen künftig deutlich weniger Visa zur Einreise in die Europäische Union erhalten, berichtete die Zeitung Die Welt am Dienstag unter Berufung auf einen neuen Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zur Änderung des so genannten Visakodex. Der Entwurf soll am Mittwoch veröffentlicht werden.
Moskau verlangt in Agenten-Affäre "Zugang" zu Nervengift-Proben
Im Fall des vergifteten Doppelagenten hat Moskau von der britischen Regierung Zugang zu den Nervengift-Proben verlangt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am Dienstag, Russland sei in dem Fall "unschuldig" und "zur Zusammenarbeit bereit". Am Vortag hatte die britische Premierministerin Theresa May Russland für den Anschlag auf den Ex-Spion Sergej Skripal mit Nervengift verantwortlich gemacht und Moskau ein Ultimatum gestellt, um sich zu erklären.
EU "sehr besorgt" über Giftanschlag in Großbritannien
Nach der Nato hat sich auch die EU beunruhigt über den Fall des vergifteten russischen Ex-Spions in Großbritannien gezeigt. "Wir sind sehr besorgt", sagte der Vize-Präsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, am Dienstag in Brüssel. Dabei verwies er auf die bisherigen britischen Ermittlungen, wonach hinter dem Angriff "höchstwahrscheinlich" Russland steckt. "Natürlich kann das Vereinigte Königreich auf die Solidarität der EU in dieser Frage zählen."
Verletzte bei Explosion nahe Konvoi von palästinensischem Ministerpräsidenten
Bei einer Explosion nahe des Autokonvois des palästinensischen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah im Gazastreifen sind am Dienstag sieben Menschen verletzt worden. Die Detonation ereignete sich, kurz nachdem der Konvoi in den Gazastreifen gefahren war, wie Augenzeugen und ein Sicherheitsvertreter berichteten. Hamdallah wurde demnach nicht verletzt; laut palästinensischen Medien sprach Palästinenserpräsident Mahmud Abbas von einem "feigen" Angriff und machte dafür die radikalislamische Hamas verantwortlich.
Armee: Türkische Truppen haben Kurdenstadt Afrin eingekreist
Bei ihrer Offensive gegen Kurdenkämpfer im Nordwesten Syriens hat die türkische Armee nach eigenen Angaben die Stadt Afrin eingekreist. Die Kurdenbastion sei am Montag umschlossen worden, erklärten die Streitkräfte am Dienstag nach Angaben der amtlichen türkischen Agentur Anadolu. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.
Steinmeier: Menschen sollten von ihrer Arbeit leben können
Nach den umstrittenen Aussagen des designierten Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) zu Hartz IV hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Armutsbekämpfung in Deutschland geäußert. "Unser Ziel muss höher gesteckt sein, als dass die Menschen von Hartz IV oder anderen Transferleistungen leben", sagte Steinmeier der Rheinischen Post. Das Zentrale sei, dass die Menschen von ihrem Einkommen aus Arbeit leben könnten. "Deshalb ist es richtig, die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik darauf zu konzentrieren, Arbeitslosigkeit zu reduzieren", sagte Steinmeier. "Das ist in den vergangenen zehn Jahren gelungen."
Spahn zeigt Verständnis für die Lage von Hartz-IV-Beziehern
Der wegen seiner Äußerungen zu Hartz IV in die Kritik geratene CDU-Politiker Jens Spahn hat Verständnis für die Betroffenen geäußert. "Natürlich ist es schwierig, mit so einem kleinen Einkommen umgehen zu müssen, wie es Hartz IV bedeutet", sagte Spahn am Dienstag im Sender n-tv. "Das deckt die Grundbedürfnisse ab und nicht mehr - da gibt es auch nichts zu diskutieren, und das habe ich auch nicht in Frage gestellt."
Zahl der Depressionsbehandlungen in Krankenhäusern deutlich gestiegen
Die Zahl der Depressionsbehandlungen in deutschen Krankenhäusern ist deutlich angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, wurden im Jahr 2016 insgesamt 263.428 Patienten wegen Depressionen vollstationär in Kliniken behandelt. Das waren sieben Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Darunter waren demnach 15.446 Kinder und Jugendliche, was einem Anteil von 6 Prozent entsprach - nach 3 Prozent im Jahr 2011.
BRASILIEN
Einzelhandelsumsatz Jan +0,9% gg Vm; +3,2% gg Vj
DJG/DJN/AFP/hab
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March 13, 2018 08:30 ET (12:30 GMT)
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