Mannheimer Morgen zur geplanten neuen EU-Behörde Überschrift: Lieber alles zentralisieren Wer als Arbeitnehmer je eigene Erfahrungen mit der Mobilität in Europa gemacht hat, weiß, wie weit die Gemeinschaft von einem gemeinsamen Arbeitsmarkt noch entfernt ist. Denn vor dem Schreibtisch eines zuständigen Sachbearbeiters zählen in der Regel nicht europäische Richtlinien und Papiere, sondern erst einmal die nationalen Vorgaben. Die Idee einer EU-Behörde, die die Kenntnisse der Entsende-Regelungen oder der Nachweisrichtlinie für verlässliche Arbeitsbedingungen mitbringt, mag da plausibel erscheinen. Aber ein neues Amt ändert nichts an der tiefen Skepsis, die vielen Beschäftigten aus einem Nachbarland entgegenschlägt. Das mag verständlich sein, weil die örtlichen Agenturen sich viel zu oft im Dschungel irgendwelcher Bescheinigungen aus anderen Herkunftsstaaten verlieren. Doch dieses Problem löst keine neue EU-Behörde, sondern nur eine größere Anpassung der nationalen Zulassungsstellen an ein gemeinsames Niveau. Die bisher erkennbaren Versuche der EU-Kommission, Defizite in ihren bisherigen Richtlinien zu korrigieren, sind jedoch mangelhaft. Weil Brüssel von dem Denken, lieber alles zentralisieren und selber machen zu müssen, anstatt die Praxis der Mitgliedstaaten zu lockern oder gar zu öffnen, offenbar nicht wegkommt. ========================= Unsere Kommentare im Morgenweb: Politik: http://bit.ly/1MCIyI0 Wirtschaft: http://bit.ly/1RymHTn Vermischtes: http://bit.ly/22G267s Kultur: http://bit.ly/1Rh6cix Sport: http://bit.ly/1MCJg88 =============================================== MANNHEIMER MORGEN Großdruckerei und Verlag GmbH Redaktion Andrea Marx Redaktionssekretärin amarx@mamo.de T +49 (0) 621 392-1332 F +49 (0) 621 392-261490 Dudenstraße 12-26 68167 Mannheim www.mannheimer-morgen.de Sitz der Gesellschaft und Handelsregister Mannheim, HRB 2664 Geschäftsführung: Dr. Björn Jansen, Jost Bauer
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March 13, 2018 15:23 ET (19:23 GMT)