Kanzlerin Angela Merkel (CDU) setzt als Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten und angedrohten Strafzölle auf eine einheitliche Antwort der Europäischen Union. Zugleich dürfe es - wenn nötig - aber keine Angst geben, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sagte Merkel am Mittwoch nach ihrer vierten Vereidigung als Kanzlerin in der ARD-Sendung "Farbe bekennen", die am Abend ausgestrahlt werden sollte. Die Bundesregierung setze im nächsten Schritt zunächst einmal auf Verhandlungen. Sie könne aber noch nicht sagen, ob dies gelinge.
Merkel sprach von einer "Krise des Multilateralismus". Die beste Antwort darauf sei ein einheitliches Verhalten der EU. "Das ist das, was wir einbringen können." Die Bundesregierung habe immer erklärt, sie wolle faire Handelsbeziehungen. Die Gespräche mit den USA müssten nun zunächst auf der Grundlage der Abmachungen der Welthandelsorganisation (WTO) starten. Zugleich gebe es noch viele andere Handelspartner wie China oder Korea. "Wir werden an den Handelsabkommen arbeiten und auch mit den anderen Partnern darüber reden, dass aus unserer (...) Sicht, Protektionismus nicht die richtige Antwort ist".
Die Gespräche mit der US-Regierung würden nach ihrer Wahl sicherlich intensiver werden als zu Zeiten der geschäftsführenden Bundesregierung, sagte Merkel. Deutschland sei in den vergangenen Monaten ja nicht ein Partner gewesen, bei dem man genau gewusst habe, wie es weitergehe. Die Regierungsbildung sei in diesem Zusammenhang "eine wichtige Botschaft, dass wir besser agieren können als Bundesregierung", sagte die Kanzlerin. Noch am Mittwoch wollte Merkel mit ihren Ministern zu einer konstituierenden Kabinettssitzung zusammenkommen.
Trump hatte den Europäern nach den von ihm verhängten Strafzöllen auf Stahl und Aluminium auch mit höheren Zöllen auf Autoimporte gedroht./bk/DP/jha
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