Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Einzelhandelsumsatz Januar schwächer als bisher angenommen
Der Umsatz im deutschen Einzelhandel ist Anfang 2018 noch schwächer als bisher angenommen, war dafür aber Ende 2017 höher als bisher gemeldet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die preisbereinigten Umsätze im Januar gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 1,0 Prozent, nachdem sie im Dezember um 0,5 Prozent nachgegeben hatten. Vorläufig hatte Destatis für Januar und Dezember Umsatzrückgänge von 0,7 und 1,1 Prozent gemeldet.
IWH bestätigt deutsche Wachstumsprognosen
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat seine Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland im laufenden und kommenden Jahr bestätigt. Demnach rechnet das IWH weiterhin damit, dass das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2018 um 2,2 Prozent steigen wird und 2019 um 1,6 Prozent. Die gleichen Prognosen hatte das IWH schon im Dezember 2017 abgegeben. Die Hallenser Wirtschaftsforscher erwarten, dass sich die Teuerung im laufenden Jahr auf 1,5 (2017: 1,8) Prozent abschwächen, aber 2019 wieder auf 1,7 Prozent verstärken wird.
Deutsche Süßwarenindustrie verhalten optimistisch für 2018
Brexit, Handelsstreit, fehlende Lkw-Fahrer: Die deutsche Süßwarenindustrie sieht sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert - zeigt sich für das Geschäftsjahr 2018 aber verhalten optimistisch. Wie der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Donnerstag erklärte, bereitet den Unternehmen unter anderem das Exportgeschäft Sorge. Der Exportumsatz mit Süßwaren und Knabberartikeln ging im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro zurück.
IEA: Höhere Ölnachfrage gleicht Schieferölförderanstieg teilweise aus
Die weltweite Ölnachfrage wird in diesem Jahr nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) deutlicher als bisher erwartet zunehmen. Dadurch werde der Effekt einer höheren Produktion von US-Schieferöl teilweise ausgeglichen, teilte die IEA in ihrem aktuellen Monatsbericht mit. Laut IEA wird die weltweite Tagesnachfrage nach Öl 2017 um 1,5 Millionen auf 99,3 Millionen Barrel steigen. Das sind 90.000 Barrel mehr als zuletzt geschätzt. Ursache sei eine höhere Nachfrage aus den Industrieländern.
Altmaier will schnellstmöglich mit US-Handelsminister Ross telefonieren
Der neue Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat schnelle Gespräche mit den USA über die von Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle angekündigt. "Ich werde sobald es möglich ist mit meinem amerikanischen Kollegen Wilbur Ross über diese Frage telefonieren", kündigte Altmaier bei einem Statement zur Übernahme des Amtes an. Wann er persönlich in die USA reise, hänge allerdings auch davon ab, wann es die Voraussetzungen dafür gebe, "dass es gute Gespräche werden".
Kommissar Oettinger stimmt Bundesländer auf Förderkürzungen wegen Brexits ein
Die Bundesländer müssen sich nach Angaben von EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger wegen des Brexits auf Kürzungen von Fördergeldern einstellen. Einsparungen von 5 bis 10 Prozent bei sogenannten Kohäsionsmitteln seien nötig, sagte Oettinger am Donnerstag im Südwestrundfunk vor einem Treffen mit den Länderregierungschefs aus Deutschland in Brüssel.
SNB lässt Geldpolitik unverändert und senkt Inflationsprognosen
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert gelassen, aber die Inflationsprognosen für 2018 und 2019 etwas gesenkt. Nach ihrer Mitteilung bleibt der Satz für Bankeinlagen bei minus 0,75 Prozent und der Zielsatz für den Dreimonatslibor bei minus 1,25 und minus 0,25 Prozent. Den Schweizer Franken hält sie weiterhin für hoch bewertet, weshalb sie bei Bedarf am Devisenmarkt zu seiner Schwächung intervenieren will.
Norwegens Zentralbank stellt Zinserhöhung für Herbst in Aussicht
Norwegens Zentralbank hat die Finanzmärkte auf eine Anhebung ihrer Leitzinsen im Herbst eingestimmt. Im geldpolitischen Statement der Norges Bank heißt es, der Leitzins müsse voraussichtlich "nach dem Sommer" angehoben werden. Das Wirtschaftswachstum scheine etwas stärker als im Dezember erwartet, weshalb auch eine Zinserhöhung eher als im Dezember erwartet kommen könne. Zuvor hatte die Zentralbank ihren Satz für Sichteinlagen bei 0,50 Prozent belassen. Im geldpolitischen Rat gab es keine Gegenstimmen.
EZB: Neue notleidende Kredite nach zwei Jahren decken
Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet, dass Großbanken neue notleidende unbesicherte Kredite künftig nach spätestens zwei Jahren zu 100 Prozent mit Rückstellungen gedeckt haben. Das geht aus einer Richtlinie der EZB für die von ihr direkt beaufsichtigten Großbanken des Euroraums hervor. Die Richtlinie gilt für Kredite, die nach dem ab 1. April 2018 geltenden Recht als notleidend eingestuft werden.
Justizministerin Barley kündigt Musterklage für Verbraucher noch dieses Jahr an
Verbraucher sollen nach den Worten der neuen Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) "noch in diesem Jahr" die Möglichkeit bekommen, ihre Interessen gegenüber Konzernen besser vor Gericht durchzusetzen. Die Musterfeststellungsklage gebe Verbrauchern eine Klagemöglichkeit nach dem Prinzip "einer für alle", erklärte Barley anlässlich des Weltverbrauchertages am Donnerstag in Berlin. Damit würden Verbraucher künftig "stärker auf Augenhöhe mit den Unternehmen sein".
Pflegeversicherung 2017 mit Defizit von 2,4 Milliarden Euro
Die gesetzliche Pflegeversicherung hat im vergangenen Jahr trotz einer Beitragserhöhung mit einem Defizit von 2,4 Milliarden Euro abgeschlossen. Dies geht aus Zahlen hervor, die der GKV-Spitzenverband am Donnerstag veröffentlichte. Die Reserve der Pflegeversicherung schmolz demnach von gut 9,3 Milliarden Euro in 2016 auf 6,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.
Kreml kündigt baldige Antwort auf britische Sanktionen nach Giftanschlag an
Russland hat die von Großbritannien im Zusammenhang mit der Vergiftung des früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal verhängten Sanktionen als "ganz und gar unverantwortlich" bezeichnet und eine baldige Antwort angekündigt. Entsprechende Maßnahmen würden "nicht lange auf sich warten lassen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Der russische Präsident Wladimir Putin werde die Entscheidung treffen, die in jeder Hinsicht "den russischen Interessen entspricht".
Deutsche Experten warnen vor dramatischer Schuldenkrise in Entwicklungsländern
Deutsche Experten haben vor einer dramatischen Schuldenkrise in Entwicklungsländern gewarnt. 13 Staaten befänden sich derzeit bereits in Zahlungsverzug, teilten die Initiative Erlassjahr und das Hilfswerk Misereor am Donnerstag in Berlin mit. Insgesamt seien 119 Entwicklungsländer "kritisch verschuldet", in 87 davon habe sich die Lage im vergangenen Jahr weiter verschlechtert. Die neue Bundesregierung müsse auf Ebene der G20 handeln.
Meuthen: AfD wird auf Dauer im Bundestag sein
AfD-Chef Jörg Meuthen hat kampfbereit auf das von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geäußerte Ziel reagiert, seine Partei wieder aus dem Bundestag herauszubekommen. "Seien Sie versichert: Die AfD wird noch im Bundestag sitzen, wenn die Historiker schon längst mit der Frage beschäftigt sein werden, wie es überhaupt möglich war, dass Sie in diesem Land so lange regieren konnten", erklärte Meuthen am Donnerstag an die Kanzlerin gerichtet.
Habeck plädiert für Annäherung der Oppositionsparteien im Bundestag
Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hat sich für eine Annäherung der Oppositionsfraktionen im Bundestag ausgesprochen - mit Ausnahme der AfD. "Wenn alle Oppositionsparteien jeweils nur ihre Feindschaften pflegen, dann werden wir bei der nächsten Wahl nicht weiter sein", sagte Habeck dem Bonner General-Anzeiger. Alle Parteien müssten darüber nachdenken, "wie sie bei aller inhaltlichen Abgrenzung die emotionale Ablehnung zurückfahren können". Mit der AfD werde es aber keine Zusammenarbeit geben, machte der Grünen-Chef deutlich.
Nur drei Nato-Staaten in Europa schaffen Zwei-Prozent-Ausgabenziel
Die Nato-Staaten in Europa haben Schwierigkeiten, ihre Verteidigungsausgaben wie von US-Präsident Donald Trump gefordert auf 2 Prozent der Wirtschaftsleistung zu steigern. Wie die Allianz am Donnerstag mitteilte, schafften dies im vergangenen Jahr neben den Vereinigten Staaten nur drei europäische Länder: Estland, Griechenland und Großbritannien. Ursprünglich war das Bündnis von fünf europäischen Ländern ausgegangen. Deutschland kam auf 1,24 Prozent. Dennoch erwartet die Nato, dass dieses Jahr bereits acht Alliierte 2 Prozent erreichen.
Nordkoreas Außenminister auf dem Weg nach Schweden
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 15, 2018 08:32 ET (12:32 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.