DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
TAGESTHEMA
Fünfundvierzig Handelsverbände, die einen großen Teil der US-Wirtschaft repräsentieren, fordern die Trump-Regierung in einer Petition auf, die Pläne zur Erhebung von Strafzöllen für Produkte aus China fallen zu lassen. Stattdessen solle die Regierung mit anderen Nationen zusammenarbeiten, um Peking zu drängen, ihre Beschränkungen für ausländische Firmen zu beenden. Die Auferlegung hoher Strafzölle "würde eine Kettenreaktion mit negativen Folgen für die US-Wirtschaft auslösen, die zu Vergeltungsmaßnahmen führen", heißt es in einem Brief der Handelsgruppen, Dies könnte zu Lasten der Agrar-, Waren- und Dienstleistungsexporte der Vereinigten Staaten gehen und die Kosten für die Unternehmen und Verbraucher steigen lassen.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.749,80 -0,22% Nikkei-225 21.480,90 -0,90% Hang-Seng-Index 31.568,06 +0,21% Kospi 2.475,03 -0,76% Shanghai-Composite 3.278,90 +0,28% S&P/ASX 200 5.959,40 +0,17%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Die am Mittwoch anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank sorge für etwas Zurückhaltung, heißt es. In Tokio drücken schlechte Umfragewerte für Ministerpräsident Shinzo Abe auf die Stimmung und sorgen außerdem dafür, dass der als sicherer Hafen geltende Yen reflexartig Zulauf findet. Somit kommt auch von dieser Seite Gegenwind für japanische Aktien. Dass China einen neuen Notenbankchef bekommt, spielt für die Kursfindung zunächst keine Rolle. Thema in Tokio ist ein sich ausweitender Immobilienskandal. Immer mehr Offizielle schienen darin verwickelt zu sein, heißt es. "Wir befinden uns mitten in einem sehr großen politischen Skandal", kommentiert Nomura-Chefstratege Hisao Matsuura. Neue Umfragen zeigten, dass die Zustimmung für Ministerpräsident Abe gefallen sei. Der Yen wertet auf von Ständen um 106 je Dollar am späten Freitag auf 105,72. Verkauft werden in der gesamten Region Aktien einiger Apple-Zulieferer. Auslöser ist ein Bericht, wonach Apple die eigene Produktion von Bildschirmen mit einer neuen MicroLED-Technologie prüfe. Samsung Electronics verlieren 1 Prozent, Japan Display 2,4 Prozent, Sharp 2,6 Prozent, LG Display 1,4 Prozent. In Seoul wird die Stimmung getrübt von stark nachgebenden Kursen der Autohersteller Hyundai und Kia. Sie verlieren zwischen 3 und 4 Prozent, nachdem die US-Behörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit Ermittlungen zu tödlichen Unfällen von Autos beider Marken eingeleitet hat. Dabei sollen die Airbag-Systeme versagt haben.
US-NACHBÖRSE
Qualcomm legten um 1 Prozent zu auf 61,22 Dollar. Zuvor war aus Kreisen bekannt geworden, dass Qualcomms ehemaliger Executive Chairman und CEO Paul Jacobs nach einer verlorenen Abstimmung das Qualcomm-Board verlassen muss. Jacobs hatte sich nach dem gescheiterten Übernahmeversuch von Qualcomm durch Broadcom dafür stark gemacht, ein Übernahmeangebot auf die Beine zu stellen, um das Unternehmen von der Börse zu nehmen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 24.946,51 0,29 72,85 0,92 S&P-500 2.751,89 0,17 4,56 2,93 Nasdaq-Comp. 7.481,99 0,00 0,25 8,38 Nasdaq-100 7.019,95 -0,16 -11,02 9,75 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 2,56 Mrd 812 Mio Gewinner 1.975 1.078 Verlierer 973 1.844 unverändert 107 142
Etwas fester - Auch wenn sich die Dynamik in Grenzen hielt, verzeichneten die US-Aktien nach einer holprigen Woche einen versöhnlichen Abschluss. Unterstützung kam von Konjunkturdaten, die erneut die Stärke der US-Wirtschaft belegten. Wegen zahlreicher politischer Unwägbarkeiten und mit Blick auf das nahende US-Notenbanktreffen wollten die Anleger aber keine keine großen Risiken eingehen. Ein überzeugender Quartalsausweis verhalf der Aktie von Adobe zu einem Plus von 3,1 Prozent. Der Kurs von Eastman Kodak sprang um gut 12 Prozent nach oben. Zahlen und Ausblick des Unternehmens kamen gut an. Caterpillar rückten um 1,2 Prozent vor. Der Industriekonzern will eine Teilefabrik in Texas und möglicherweise auch eine Maschinenfabrik nahe Chicago schließen. Walmart rückten um 2,3 Prozent vor. Laut Medienberichten erwägt der Einzelhandelskonzern rund 7 Milliarden Dollar in den führenden indischen Online-Händler Flipkart Online Services zu investieren.
TREASURYS
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 2,29 0,4 2,29 108,9 5 Jahre 2,64 1,2 2,62 71,3 10 Jahre 2,84 1,4 2,83 39,8
Am Anleihemarkt gaben die Kurse leicht nach. Die starken Konjunkturdaten hätten für einen Rücksetzer nach einer starken Woche gesorgt, hieß es. Wie am Goldmarkt habe zudem die Perspektive höherer Zinsen etwas auf die Kurse gedrückt. Die Zehnjahresrendite stieg um 1 Basispunkt auf 2,84 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9.47 Uhr % YTD EUR/USD 1,2264 -0,2% 1,2285 1,2315 +2,1% EUR/JPY 129,72 -0,4% 130,19 130,26 -4,1% EUR/GBP 0,8810 -0,0% 0,8810 0,8826 -0,9% GBP/USD 1,3921 -0,2% 1,3944 1,3953 +3,0% USD/JPY 105,78 -0,2% 105,97 105,77 -6,1% USD/KRW 1070,53 0% 1070,53 1066,55 +0,3% USD/CNY 6,3334 -0,0% 6,3350 6,3245 -2,7% USD/CNH 6,3312 +0,0% 6,3300 6,3223 -2,8% USD/HKD 7,8437 +0,0% 7,8434 7,8432 +0,4% AUD/USD 0,7692 -0,3% 0,7713 0,7790 -1,6% NZD/USD 0,7200 -0,3% 0,7219 0,7248 +1,4% Bitcoin BTC/USD 8.308,40 +1,9% 8.155,67 8.255,87 -31,24
Der Dollar machte mit den guten Konjunkturdaten Boden gut. Der Euro fiel auf 1,2285. Noch am Mittwoch hatte die Gemeinschaftswährung im Hoch über 1,24 Dollar gelegen. Zur japanischen Währung, die tendenziell in politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeiten als Fluchtwährung gesucht ist, verringerte der Dollar seine Verluste und stieg auf gut 106 Yen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,09 62,34 -0,4% -0,25 +2,8% Brent/ICE 65,95 66,21 -0,4% -0,26 +0,2%
Am Ölmarkt ging es nach einem flauen Start steil aufwärts. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI gewann 1,9 Prozent auf 62,34 Dollar. Brentöl legte um 1,6 Prozent zu auf 66,13 Dollar. Einen plötzlichen Sprung der Preise führten Teilnehmer auf technische Gründe zurück. Fundamental stützend wirke noch immer der Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) vom Donnerstag, in dem diese eine höhere Nachfrage prognostiziert hatte, hieß es. Zudem trieben Befürchtungen, dass die Kampfhandlungen in Syrien das Ölangebot aus dem Nahen Osten verringern könnten. Und auch die mögliche Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch die USA stützte die Preise. Das Abkommen hat Iran die Ausweitung der Ölproduktion ermöglicht.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.309,55 1.313,25 -0,3% -3,71 +0,5% Silber (Spot) 16,26 16,31 -0,3% -0,05 -4,0% Platin (Spot) 942,50 949,50 -0,7% -7,00 +1,4% Kupfer-Future 3,07 3,09 -0,7% -0,02 -7,0%
Gold gab anfängliche Gewinne mit dem steigenden Dollar wieder ab. Daneben richteten die Anleger auch den Blick auf die kommende Woche, wenn die US-Notenbank mutmaßlich die Zinsen erneut anheben wird. Damit würde die Attraktivität von Gold vermindert. Die Feinunze sank um 0,2 Prozent auf 1.314 Dollar.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
GELPOLITIK CHINA
Chinas Zentralbank bekommt einen reformorientierten neuen Chef: Yi Gang, bisher Vize-Gouverneur der Zentralbank, wurde für den Posten nominiert, wie Ministerpräsident Li Keqiang laut der Nachrichtenagentur Xinhua vor dem Nationalen Volkskongress mitteilte. Das Parlament sollte im Laufe des Tages die Ernennung bestätigen. Yi war der einzige Kandidat, er tritt die Nachfolge des 70-jährigen Zhou Xiaochuan an. Einer seiner Stellvertreter soll Liu He werden, der oberste Wirtschaftsberater von Präsident Xi Jinping.
GELDPOLITIK JAPAN
Einige Mitglieder des geldpolitischen Rats der japanischen Notenbank sind weiterhin besorgt über die Nebeneffekte der aggressiven Lockerungspolitik. Wie aus dem Protokoll der Sitzung von Anfang März hervorgeht, sind die Ratsmitglieder aber weiter davon überzeugt sind, dass die derzeitige Lockerungspolitik derzeit angemessen ist.
RUSSLAND
Präsident Wladimir Putin startet voraussichtlich mit seinem bisher besten Wahlergebnis in seine vierte Amtszeit: Der Staatschef erhielt bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag mehr als 76 Prozent, wie die Wahlkommission nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen bekanntgab. Putin kann nun sechs weitere Jahre bis 2024 im Amt bleiben, seine Gegenkandidaten ließ er weit hinter sich. Überschattet wurde die Wahl von Manipulationsvorwürfen. Ein klarer Sieg des 65-Jährigen war erwartet worden, nicht zuletzt weil sein Hauptwidersacher Alexej Nawalny von der Wahl ausgeschlossen war.
CACI INTERNATIONAL / GENERAL DYNAMICS / CSRA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 19, 2018 02:41 ET (06:41 GMT)
Der US-Rüstungskonzern CACI International kommt General Dynamics in die Quere und überbietet den Wettbewerber mit einer Offerte über 7,2 Milliarden Dollar für das Unternehmen CSRA. CACI offeriert insgesamt 44 Dollar je Aktie in bar und Aktien, wie das Unternehmen am Sonntag erklärte und damit einen Bericht des Wall Street Journal bestätigte. Das Angebot besteht aus 15 Dollar pro Aktie in bar und den Rest in Aktien. CSRA hatte im vergangenen Monat der Übernahme durch General Dynamics im Volumen von 40,75 in bar zugestimmt.
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DJG/raz/gos
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March 19, 2018 02:41 ET (06:41 GMT)
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