In der Finanzkrise 2008/09 hatten Schlagworte wie Libor, Ted-Spread oder Libor/OIS-Spread Hochkonjunktur. Es an der Zeit, diese Begriffe zu entstauben. Wie sehen die Indikatoren jetzt aus und was können sie uns über den Zustand der Märkte mitteilen?
Seit dem Sommer 2012 grassiert der Libor-Skandal. Auch die Deutsche Bank war darin verwickelt. Als Konsequenz wurde die tägliche Ermittlung des Libors (London Interbank Offered Rate) der London Stock Exchange (LSE) entzogen. Seit dem 31. Januar 2014 ermittelt die Intercontinental Exchange (ICE) unter Überwachung der britischen Bankenaufsicht den Libor.
Der Libor ist die Rate, zu der sich die Großbanken untereinander Kredite in handelsüblicher Größe zur Verfügung stellen würden. Die höchste Sicherheit bietet stets die Kreditaufnahme bei einer Zentralbank. Das Verleihen von Bank zu Bank ist mit einer größeren Unsicherheit behaftet. Je stärker die Spanne zwischen der effektiven Fed Funds Rate (Übernacht-Zinssatz der Federal Reserve) und dem Libor, desto geringer ist das Vertrauen der Banken untereinander. Im Gegensatz zur Fed Funds Rate können die Zentralbanken den Libor nicht direkt kontrollieren.
In der Finanzkrise lag der 3-Monats-USD-Libor deutlich über Fed Funds Rate und der Rendite dreimonatiger US-Anleihen (siehe Pfeil folgender Chart). Die Finanzwelt stand im Herbst 2008 kurz vor dem Zusammenbruch.
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