Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft wird nach einer neuen Prognose des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung in diesem Jahr um 2,6 Prozent wachsen und im kommenden Jahr um 2,1 Prozent. "Damit bestätigen wir die Zahlen unserer Dezember-Prognose", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser zu den neuesten Berechnungen des Münchener Institutes. Allerdings hätten "sich die zugrundeliegenden Triebkräfte etwas verschoben".
Die Prognose für die Konsumausgaben der Haushalte 2018 nahmen die Ökonomen um 0,5 Prozentpunkte auf 1,2 Prozent herunter, "weil sie schon 2017 im zweiten Halbjahr schlechter gelaufen sind als angenommen". Für 2019 werden dann wieder 1,8 Prozent mehr erwartet. Auf der anderen Seite dürften aber die Ausgaben des Staates 2018 mit 1,4 Prozent um 0,5 Punkte stärker ausfallen als bislang gedacht. Für 2019 wird ein Plus von 1,5 Prozent erwartet.
"Die Wirtschaftspolitik der neuen Bundesregierung wirkt anregend, da staatliche Transferleistungen und Ausgabenprogramme ausgeweitet werden", stellte das Institut fest. Auch die Exporte würden dieses Jahr mit plus 6,1 Prozent um 0,5 Prozentpunkte besser laufen als angenommen. Massive Einkommensteuersenkungen in den USA und ein starker Aufschwung im Euroraum beflügelten die Nachfrage nach deutschen Waren und Dienstleistungen. Nächstes Jahr soll ein Plus von 4,3 Prozent zu Buche stehen. Für die Importe werden Zuwächse um 5,7 und 4,7 Prozent erwartet.
"Auf der Negativseite schlagen die Debatte über die Einführung beziehungsweise Anhebung von Zöllen im transatlantischen Handel und die Aufwertung des Euro auf die Stimmung der Unternehmer hierzulande", erklärte Wollmershäuser. Gleichzeitig enttäusche der Koalitionsvertrag bei der Reform des Steuer- und Abgabensystems. Insbesondere bleibe "er eine Antwort schuldig auf die deutliche Absenkung der Unternehmenssteuern in den USA, aber auch in Frankreich und in Großbritannien".
Unter dem Strich werde die Arbeitslosenquote in Deutschland etwas stärker sinken - von 5,7 Prozent im vergangenen Jahr auf 5,2 Prozent in diesem und 4,8 Prozent im kommenden Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen soll 2018 auf 2,316 Millionen und 2019 auf 2,156 Millionen zurückgehen. Der Überschuss des Staates dürfte dieses Jahr 12,3 Milliarden Euro niedriger ausfallen als bislang gedacht und 38,3 Milliarden Euro erreichen und kommendes Jahr dann bei 38,9 Milliarden liegen. Das ergäbe in beiden Jahren einen positiven Finanzierungssaldo von 1,1 Prozent der Wirtschaftsleistung.
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March 21, 2018 04:00 ET (08:00 GMT)
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