FRANKFURT (Dow Jones)--Die BayernLB hat im vergangenen Jahr mehr verdient und will erstmals nach Abschluss des EU-Beihilfeverfahrens wieder eine Ausschüttung an ihre Anteilseigner vornehmen. Insgesamt will die Landesbank 50 Millionen Euro aus dem Ergebnis 2017 an den Freistaat Bayern, dem drei Viertel der Bank gehört, und dem Sparkassenverband Bayern zahlen. Operativ kann sich die BayernLB das wieder leisten. Nach den Krisenjahren ist die Bank wieder auf Kurs und steigert die Gewinne. Auch für das laufende Jahr rechnet die BayernLB mit einer positiven Geschäftsentwicklung und stellt ein "positives Ergebnis vor Steuern im mittleren dreistelligen Millionenbereich" in Aussicht.
Im Geschäftsjahr 2017 erzielten die Münchner ein Konzernergebnis nach Steuern von 677 Millionen Euro, das bedeutete ein Plus von 24,4 Prozent. Das Vorsteuerergebnis ermäßigte sich zwar auf 652 Millionen Euro von 708 Millionen Euro, allerdings hatten die Bayern im Vorjahr Sondererträge verbucht. Insgesamt lagen diese 2017 bei 178 Millionen Euro, hauptsächlich aus dem Verkauf von Beteiligungen (Visa Europe Ltd. und Deutsche Factoring Bank). Der Zinsüberschuss legte um 12,5 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro zu und die Verwaltungskosten ermäßigten sich um 1,8 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro. Einen Fortschritt erzielte die BayernLB auch bei der Kapitalquote: Die CET1-Quote (fully loaded) erhöhte sich auf 15,3 Prozent von 13,2 Prozent.
Rückzahlung der letzten ausstehenden Milliarde an den Freistaat Bayern
"Wir haben auch im Jahr 2017 trotz des anhaltend herausfordernden Marktumfelds wieder ein sehr gutes Ergebnis erwirtschaftet. Darüber hinaus haben wir mit der Rückzahlung der letzten Milliarde an den Freistaat Bayern und der Beendigung des EU-Beihilfeverfahrens den Pflichtteil bei der Neuaufstellung der Bank mehr als zwei Jahre vor der Zeit endgültig abgeschlossen", erklärte der Vorstandsvorsitzende der BayernLB, Johannes-Jörg Riegler, am Donnerstag.
Ende 2008 war die BayernLB nach Problemen in die Schieflage geraten. Kurz vor der Finanzkrise war sie bei der österreichischen Hypo Alpe Adria in Kärnten eingestiegen. Diese Investition stellte sich später dann als Milliardengrab heraus. Der Freistaat Bayern stütze die BayernLB und die EU prüfte die Rettungsmaßnahme. Die Brüsseler zwangen die Bank ihre Bilanz drastisch zu schrumpfen und zur Rückzahlung von 5 Milliarden Euro an den Freistaat Bayern bis Ende 2019. Die BayernLB hatte Ende Juni 2017 die letzte noch ausstehende 1 Milliarde Euro an stiller Einlage an Bayern zurückgezahlt.
Rechnet man die Gebühren für die ehemalige Abschirmung von Risiken durch den Freistaat für ABS-Papiere hinzu, habe man unterm Strich seit 2012 fast 5,5 Milliarden Euro an Bayern geleistet, erklärte das Finanzinstitut weiter. Möglich sei die vorzeitige Rückzahlung durch die "sehr positive" geschäftliche Entwicklung der BayernLB in den vergangenen Jahren geworden.
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March 22, 2018 06:57 ET (10:57 GMT)
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