FRANKFURT (Dow Jones)--Das Börsendebüt der Vermögensverwaltungstochter DWS der Deutschen Bank dürfte viele Anleger enttäuscht haben. Händler sprachen angesichts der Verluste am Gesamtmarkt im Zuge des sich abzeichnenden Handelskriegs von einem ungünstigen Termin für den Börsengang. Der Ausgabepreis der DWS Group war auf 32,50 Euro je Aktie festgelegt worden und rangierte damit in etwa in der Mitte der ursprünglich genannten Spanne von 30,00 bis 36,00 Euro. Der erste Kurs betrug 32,55 Euro, im späten Frankfurter Parketthandel notierten die Titel bei 33,10 Euro und somit 1,8 Prozent über dem Platzierungspreis.
Inklusive Mehrzuteilungen wurden 44,5 Millionen DWS-Aktien platziert, womit der Deutschen Bank brutto rund 1,4 Milliarden Euro zufließen. Die Deutsche Bank nahm damit weniger ein als ursprünglich erhofft. Sie hatte im besten Fall einen Erlös von 1,8 Milliarden Euro angestrebt. Das Basisangebot sah eine Platzierung von 40 Millionen Aktien vor, bei entsprechender Nachfrage hätte die Bank bis zu 50 Millionen Papiere verkaufen können. Damit hätte sie sich von 25 Prozent der DWS-Aktien getrennt. Bei vollständiger Ausübung der Greenshoe-Option trennt sie sich nun von 22,25 Prozent. Auf Basis des Platzierungspreises beträgt die Marktkapitalisierung der DWS 6,5 Milliarden Euro.
Zwei Ankeraktionäre hat die DWS schon frühzeitig ins Boot geholt. Der japanische Versicherer Nippon Life hatte sich verpflichtet, einen Anteil von 5,0 Prozent an der DWS zum Platzierungspreis zu erwerben. Zudem hat der französische Finanzinvestor Tikehau Capital Aktien im Volumen von 250 Millionen Euro geordert.
Die DWS hat eine Ausschüttungsquote von 65 bis 75 Prozent des Nettoergebnisses angekündigt. Abstriche müssen die Aktionäre allerdings bei der Mitsprache machen, denn das Unternehmen hat die Rechtsform einer Kommanditgesellschaft auf Aktien gewählt. Die Kontrolle hat der Komplementär, die Deutsche Bank. Dafür kann DWS die Aktien als Akquisitionswährung einsetzen und gedenkt dies auch zu tun. Allerdings hat CEO Nicolas Moreau klargestellt, dass er keine großen Zukäufe sieht.
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March 23, 2018 13:05 ET (17:05 GMT)
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