Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Anschlussverkäufe haben den deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn weiter belastet. Der DAX verlor 0,8 Prozent auf 11.787 Punkte, nachdem Erholungsversuche zuvor gescheitert waren. Bei 11.726,62 wurde ein neues Jahrestief markiert. Die Verunsicherung unter den Anlegern ist weiterhin sehr hoch. Konziliante Töne von US-Finanzminister Steven Mnuchin vom Wochenende stützten nur zwischenzeitlich. Mnuchin hatte sich zuversichtlich gezeigt, dass sich China und die USA im Handelsstreit einigen können, und die Einführung von Strafzöllen vermieden werden kann. China scheint verhandlungsbereit. Händler sprechen von einem "Pokerspiel".
Metro verloren 4,2 Prozent. Im Handel wurde auf die Sorge der Anleger vor neuen Russland-Sanktionen in Reaktion auf das Attentat auf den russischen Doppelagenten Sergei Skripal und dessen Tochter verwiesen. 14 EU-Länder und die USA haben am Montag bereits angekündigt, russische Diplomaten auszuweisen. Russland ist einer der wichtigsten Märkte für Metro. Barclays merkte zudem an, dass Metro auf dem Investorentag in der vergangenen Woche vor Preisdruck in Russland gewarnt habe. Die dortige EBITDA-Marge ist mit 10,3 Prozent laut den Analysten rund drei Mal so hoch wie auf Gesamtkonzern-Ebene.
Zerschlagungsfantasie bei Thyssenkrupp
Thyssenkrupp-Großaktionär Cevian hat erneut deutlich gemacht, dass die Erneuerung des Industriekonzerns trotz der beschlossenen Trennung von der Stahlsparte nicht weit genug gehe. Cevian-Gründer Lars Förberg sagte dem Handelsblatt: "Thyssenkrupp braucht einen radikalen Wandel." Der zweitgrößte Aktionär hinter der Krupp-Stiftung will, "dass die einzelnen Sparten künftig wesentlich selbstständiger als bisher operieren können". So wären Teilverkäufe und Börsengänge einzelner Bereiche schneller möglich, was in der Konsequenz die komplette Zerschlagung von Thyssenkrupp bedeuten könnte. Thyssenkrupp hielten sich mit Abgaben von 0,3 Prozent besser als der Markt.
Nach einem ersten Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018/19 gingen Südzucker auf Talfahrt. Dieser liege weit unter den Erwartungen, hieß es im Handel. Das Unternehmen strebt ein EBITDA von 420 bis 520 Millionen Euro an - dem stehe aber eine Erwartung von 703 Millionen Euro entgegen. Ein Händler sprach von einem "Desaster". Südzucker verloren 4,4 Prozent. Rib Software brachen erneut mit Abgaben von 13,2 Prozent ein. Belastend wirkte weiter die umstrittene Kapitalerhöhung aus der vergangenen Woche. Rib hatten bereits am Freitag mehr als 20 Prozent an Wert verloren.
LPKF schlossen nach endgültigen Zahlen 6 Prozent fester. Die Rückkehr in die schwarzen Zahlen sei etwas deutlicher als erwartet erfolgt, hieß es zur Begründung. Die Kostensenkungsmaßnahmen würden konsequent angegangen. Zudem sei der Ausblick gut, vor allem die Erwartung einer deutlich steigenden Marge.
Drägerwerk gaben 7,9 Prozent ab. Die Analysten der HSBC haben die Aktie auf "Reduce" von "Hold" gesenkt.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 102,8 (Vortag: 149,6) Millionen Aktien im Wert von rund 3,88 (Vortag: 5,43) Milliarden Euro. Es gab 4 Kursgewinner und 26 -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 11.787,26 -0,83% -8,75% DAX-Future 11.779,00 -1,08% -8,92% XDAX 11.776,47 -0,16% -8,44% MDAX 25.134,71 -0,27% -4,07% TecDAX 2.512,41 -1,68% -0,66% SDAX 11.827,79 -0,92% -0,50% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 158,92 -8 ===
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March 26, 2018 11:48 ET (15:48 GMT)
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