ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Montagnachmittag ins Minus gedreht und letztlich leichter geschlossen. Die Verunsicherung unter Anlegern im Hinblick auf einen globalen Handelskrieg war weiterhin hoch. Konziliante Töne von US-Finanzminister Steven Mnuchin konnten die Stimmung nur zwischenzeitlich heben. Mnuchin hatte sich zuversichtlich gezeigt, dass sich China und die USA im Handelsstreit einigen könnten. Im Handel war von einem "Pokerspiel" die Rede. Als allerdings die Wall Street am Nachmittag deutlich von den Tageshoch zurückkam, löste das in Europa eine erneute Talfahrt aus. In Zürich belastete zusätzlich der zum US-Dollar aufwertende Franken. Die eidgenössische Währung profitierte von ihrer Reputation als Fluchtwährung in unsicheren Zeiten.
Der SMI verlor 0,7 Prozent auf 8.509 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursverlierer und zwei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 52,71 (zuvor: 58,57) Millionen Aktien. Trotz der jüngst deutlich gestiegenen Volatilität an den Aktien-Märkten drehte sich das Fusionskarussell weiter. Givaudan will Naturex übernehmen. Das Unternehmen mit Sitz in Avignon ist für die Analysten von Davy ein Spezialist für Pflanzenextraktion und die Entwicklung von natürlichen Inhaltsstoffen. Givaudan zahlt 135 Euro je Naturex-Aktie, was einem Aufschlag von 42 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag bedeutet. Durch die Übernahme von Naturex erweitert Givaudan ihre Kapazitäten im Bereich Naturprodukte. Die schweizerische Gesellschaft will zunächst 40,6 Prozent der Anteile der Franzosen übernehmen. Givaudan gaben optisch 2,2 Prozentz ab. Die Aktie des Geschmacks- und Duftstoffherstellers schüttete aber am Montag die Dividende aus, so dass die Titel ohne diesen Effekt sogar mit Aufschlägen geschlossen hätten.
Roche zeigten sich mit einem Abschlag von 0,7 Prozent und vollzogen somit die Verluste des Gesamtmarktes. Denn etwas gestützt wurde der Pharmawert von der Mitteilung über eine erfolgreiche Phase-3-Studie zum Wirkstoff Tecentriq. Er sei bei fortgeschrittenem Lungenkrebs erfolgreich in Kombination mit Avastin und anderen Medikatmenten getestet worden, hieß es. Nach Einschätzung von Jefferies könnte der Gewinn je Aktie um 1 bis 3 Prozent zulegen.
Gegen den Markttrend stiegen Zurich Insurance um 3,7 Prozent. Jasmin Staiblin, die den Energiekonzern Alpiq leitet, rückt nicht in den Verwaltungsrat des Versicherers ein. Sie zog ihre Kandidatur zurück. Vermutlich muss sie ihre Aufmerksamkeit Alpiq widmen, das Unternehmen verbuchte Verluste und verzichtet auf die Ausschüttung einer Dividende. Des Weiteren übernimmt Bouygues Alpiq Engineering Services und damit große Teile des Unternehmens. Die Aktie von Alpiq Holding gewann 6,3 Prozent.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
March 26, 2018 11:54 ET (15:54 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.